TDC-Preise für den Schriftenanbieter
Der Type Directors Club New York (TDC NY) hat in diesem Jahr zum 57. Mal die besten Design- und Typografieprojekte weltweit prämiert. Drei Preise vergab er an Werke der Monotype Imaging Gruppe: Zwei Schriftarten sowie das Kundenmagazin "Fonts in Focus" wurden ausgezeichnet.
Die "Fonts in Focus" stellt in Deutsch und Englisch Neuerscheinungen aus den Schriftenhäusern Linotype, Monotype Imaging und ITC vor. Linotype veranlasste zur im vergangenen November erschienenen siebten Ausgabe des Magazins eine inhaltliche und visuelle Überarbeitung. Hatten sich ältere Ausgaben der "Fonts in Focus" überwiegend auf die Präsentation neuer Schriften konzentriert, so wurde Ausgabe 7 um ein redaktionelles Konzept und neue Rubriken erweitert: Hier werden beispielsweise Designklassiker gezeigt und aktuelle Themen wie Web-Fonts behandelt.
Die für Linotype tätige libanesische Schriftdesignerin Nadine Chahine entwarf die vom TDC ausgezeichnete Palatino Sans Arabic. Für ihre jüngste Schrift arbeitete sie eng mit Hermann Zapf zusammen, der die Palatino-Schriftfamilie mehr als ein halbes Jahrhundert zuvor gestaltete. Bereits 2008 erhielten Chahine und Zapf einen TDC-Award für die Palatino Arabic. Die Palatino Sans Arabic hat die gleiche Metrik und Struktur wie ihre ältere arabische Schwester, jedoch weichere Kurven und weniger Kontrast. Wie Palatino Sans kann die neue Schrift gleichermaßen für Fließtext und Überschriften verwendet werden.
Die Elegy, eine weitere TDC-Preisträgerin, existierte ursprünglich nur als Signet der International Typeface Corporation (ITC). Es wurde Anfang der 70er-Jahre von dem weltbekannten Designer Ed Benguiat gezeichnet. 40 Jahre später hat sich Jim Wasco, Senior Type-Designer bei Monotype Imaging, die Aufgabe gestellt, das ITC-Logo in eine Schrift zu übersetzen. Herausgekommen ist eine kalligrafische Schreibschrift, die auf die klassische Edwardian Script verweist. Ziel der Interpretation war es, die Spontaneität und den Fluss im Haarstrich der Glyphen zu erhalten. Dabei ist von der Originalität des ursprünglichen Benguiat-Entwurfs viel erhalten geblieben. Für eine bessere Lesbarkeit wurden gleichbleibende Strichpunkte eingeführt. (kü)