Eine geplante Allianz von UPM und Sappi könnte den Markt für grafische Papiere grundlegend verändern. Das Joint Venture soll zwölf Papierfabriken bündeln und die angeschlagene Branche wettbewerbsfähiger machen.
Die Printbranche steht vor einem Paukenschlag: UPM und Sappi haben eine nicht-bindende Absichtserklärung zur Gründung eines Joint Ventures im Bereich grafischer Papiere unterzeichnet. Das neue Unternehmen soll sämtliche Aktivitäten von UPM Communication Papers in Europa und den USA sowie das europäische Grafikpapiergeschäft von Sappi bündeln und damit einen der größten Player im globalen Markt formen.
Das Gemeinschaftsunternehmen soll zu gleichen Teilen beiden Konzernen gehören und unabhängig agieren. Ziel ist es, angesichts strukturell sinkender Nachfrage, Überkapazitäten und hoher Energiekosten eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Industrieplattform zu schaffen.
Beide Unternehmen sprechen von einer "entschlossenen Antwort" auf die tiefgreifenden Veränderungen der Branche sowie einer Stärkung von Versorgungssicherheit und langfristiger Resilienz.
Das geplante Joint Venture würde insgesamt zwölf Papierfabriken umfassen und Synergien von rund 100 Millionen Euro pro Jahr anstreben, unter anderem durch Anlagenoptimierung, Portfoliostraffung und effizientere Logistik.
UPM bewertet sein Communication-Papers-Geschäft mit 1,1 Milliarden Euro, Sappi bringt sein Europageschäft mit einem Unternehmenswert von 320 Millionen Euro ein.
Nach Vollzug soll das neue Unternehmen Kredite aufnehmen, um die Kaufpreise an beide Partner zu finanzieren. Zudem erhalten UPM und Sappi jeweils 50 Prozent der Anteile; drei Jahre nach Abschluss hätten beide die Option, ihre Beteiligungen zu veräußern.
Mit diesem Schritt würde ein neuer Schwergewichtsverbund in einem Markt entstehen, der zunehmend unter Druck steht – ein möglicher Wendepunkt für die gesamte europäische Grafikpapierindustrie.
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