Bosch Secure Authentication entwickelt mit Koenig & Bauer Vision & Protection eine Lösung zur fälschungssicheren Identifikation von Druckprodukten. Basis ist eine Bildverarbeitungstechnologie, die Produkte ohne Zusatzmerkmale eindeutig verifiziert.
Mit der neu gegründeten Bosch Secure Authentication GmbH erweitert Bosch sein Engagement im Bereich Produktschutz und Rückverfolgbarkeit. Die Tochtergesellschaft hat gemeinsam mit der Koenig & Bauer Vision & Protection eine Softwarelösung entwickelt, die Fälschungen in der Druck- und Verpackungsindustrie verhindern soll.
Das System "Origify" nutzt die individuellen Mikrostrukturen eines Produkts als digitales Echtheitsmerkmal. Während der Herstellung wird ein Bild des Produkts aufgenommen und in eine digitale Identität umgewandelt, die in einer Cloud-Datenbank gespeichert wird. Mithilfe einer Smartphone-App kann die Echtheit eines Produkts anschließend überprüft werden – ein Vergleich der aktuellen Aufnahme mit den Referenzdaten in der Cloud bestätigt die Authentizität.
Für die Druckindustrie steht die weiterentwickelte Version "Ovjera" zur Verfügung. Sie ist auf hohe Stückzahlen und Fertigungsgeschwindigkeiten ausgelegt und lässt sich direkt in Druckmaschinen integrieren, ohne den Produktionsprozess zu verlangsamen. Jedes Druckerzeugnis erhält damit eine eindeutige digitale Identität, die Fälschungsschutz und Rückverfolgbarkeit ermöglicht.
Hintergrund der Entwicklung ist das wachsende Problem gefälschter Produkte. In der EU wurden 2023 laut Behördenangaben 152 Millionen Fälschungen mit einem geschätzten Wert von 3,4 Milliarden Euro beschlagnahmt – ein Anstieg um 77 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bosch sieht in der Kombination aus Software und Drucktechnologie ein großes Potenzial, insbesondere im Verpackungs- und Sicherheitsdruck, deren Marktvolumen in den kommenden Jahren stark wachsen soll.
Die Bosch Secure Authentication GmbH ist eine 100-prozentige Tochter der Robert Bosch GmbH und wurde 2025 gegründet. Sie baut auf Erfahrungen aus der industriellen Authentifizierung von Automobilteilen auf und richtet ihren Fokus nun auf Anwendungen in der Druckindustrie, der Luxusgüterbranche und der Fertigung.
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