Konradin Druck aus Leinfelden-Echterdingen stellt den Betrieb ein. Alle Arbeitsplätze gehen verloren. Neben den allgemeinen Herausforderungen der Druckbranche war insbesondere die anhaltende Krise in der Automobilindustrie ein ausschlaggebender Faktor für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Unternehmens. Viele Auftraggeber aus dem Bereich der Autozulieferer, traditionell wichtige Kunden für Konradin Druck, stornierten oder reduzierten ihre Aufträge massiv. Die Folge: Produktionsstillstand und sinkende Umsätze.

Im März dieses Jahres hatte das Unternehmen Insolvenz beim Amtsgericht Esslingen angemeldet. Ein möglicher Investor hätte den Betrieb vielleicht retten können – doch auch diese letzte Hoffnung zerschlug sich. Damit steht fest: Die Druckerei wird dauerhaft geschlossen.

Konradin Druck wurde 1929 gegründet und gehörte zur Konradin-Mediengruppe, einem der größten Fachverlagsunternehmen im deutschsprachigen Raum. Am Standort in Leinfelden-Echterdingen betrieb das Unternehmen eine große Druckerei mit einem Jahresumsatz von rund 25 Millionen Euro.

Insolvenzverwalter Vincenz von Braun von der Kanzlei Anchor erklärt, dass das schwierige wirtschaftliche Umfeld mögliche Investoren abgeschreckt habe. "Früher, bei niedrigeren Zinsen, konnten wir für angeschlagene Unternehmen fast immer Käufer finden", so von Braun gegenüber der "Bild". Eine vollständige Betriebsstilllegung wie im Fall Konradin sei sehr selten.

Die Belegschaft wurde inzwischen informiert und hat bereits ihre Kündigungen erhalten. Gemeinsam mit dem Betriebsrat wird derzeit ein Sozialplan ausgearbeitet. Der Produktionsbetrieb läuft nur noch bis Juni – danach sollen die verbliebenen Maschinen verkauft werden. (kü)


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