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News / Koenig & Bauer mit starkem Auftragsbestand
Andreas Pleßke geht Ende 2025 in den Ruhestand. (Bild: Koenig & Bauer)
27.03.2025  Wirtschaft
Koenig & Bauer mit starkem Auftragsbestand
Koenig & Bauer bilanziert das Geschäftsjahr 2024: Besonders der hohe Auftragsbestand ist erfreulich. Sorgen bereitet die wirtschaftspolitische Lage.
Koenig & Bauer hat im Geschäftsjahr 2024 und dank eines starken Schlussquartals alle im November 2024 gesteckten Teilziele erreicht und damit die aktualisierte Jahresprognose erfüllt. Bei einem Umsatz von 1.274,4 Millionen Euro (Vorjahr.: 1.326,8 Millionen Euro) erzielte das Unternehmen ein um Sondereffekte bereinigtes operatives EBIT von 25,8 Millionen Euro (Vorjahr: 29,9 Millionen Euro).  

Der hohe Konzernauftragseingang führte zu einem Anstieg des Konzernauftragsbestands auf 1.039,8 Millionen Euro. Dies ist der höchste Jahresendstand in der jüngsten Geschichte von Koenig & Bauer. Er dient als solide Basis für das Geschäftsjahr 2025 und darüber hinaus, ist jedoch nicht gleichmäßig auf alle Geschäftsbereiche verteilt.

Mit einer neuen Segmentstruktur will Koenig & Bauer seine Märkte und Kunden noch gezielter adressieren, Synergien besser nutzen und kundenorientierte Lösungen effizienter anbieten. Die Konzentration auf die beiden Segmente Paper & Packaging Sheetfed Systems (P&P) und Special & New Technologies (S&T) ist die Fortsetzung des 2014 eingeleiteten Wandels zu einem stärker spartenorientierten Konzern.


Das neue Segment Paper & Packaging Sheetfed Systems (P&P) umfasst alle bisherigen Aktivitäten des Segments Sheetfed und integriert zusätzlich den Wellpappen-Druck der Chroma-Serie von Koenig & Bauer Celmacch, die bislang dem Segment Digital & Webfed zugeordnet war. Auch das Joint Venture Koenig & Bauer Durst verbleibt in diesem Segment.


Das zweite Segment Special & New Technologies (S&T) umfasst künftig die bisherigen Bereiche aus dem Segment Special sowie die verbliebenen Geschäftseinheiten von Digital & Webfed. Dazu gehören unter anderem der Rollendigital- und Flexodruck, der Zeitungsdruck sowie neue Projekte wie die Zusammenarbeit mit PowerCo im Bereich Trockenbeschichtung für die Batteriezellfertigung. Zusätzlich werden neue Anwendungen aus dem Bereich Inspektionssysteme und Produktsicherheit in die eigenständige Business Unit Vision & Protection überführt. Die Digital Unit, bislang als Querschnittsfunktion in der Holding organisiert, wird künftig unter dem Namen "Kyana" als eigener Geschäftsbereich im Segment S&T geführt und bündelt die digitalen Lösungen aus den bisherigen Segmenten Digital & Webfed sowie Special.

Mit der Neuordnung der Segmentstruktur geht bei Koenig & Bauer eine Straffung der Führungsstrukturen voran. Mit der stärkeren Verankerung operativer Aufgaben in den beiden neuen Segmenten ist die bisherige Funktion eines zentralen Konzern-COO entfallen. Die von Michael Ulverich vorangetriebene Entwicklung einer einheitlichen Maschinenplattform und Modularisierung wird künftig in den Segmenten weitergeführt.

Die aktuell in den USA diskutierte Einführung von Einfuhrzöllen auf ausgewählte Produkte würde nicht nur Koenig & Bauer treffen, sondern ebenso die wichtigsten Wettbewerber, die überwiegend in Europa ansässig sind. Prinzipiell könnten höhere Zölle zu einer Nachfrageeintrübung im US-Markt führen und damit eine Herausforderung für die gesamte Branche darstellen. Inwieweit dieser Nachfragerückgang kompensiert werden kann, lässt sich derzeit nicht abschließend beurteilen. Koenig & Bauer erzielte im Geschäftsjahr 2024 rund 29 Prozent (Vorjahr: rund 23 Prozent) seines Umsatzes in Nordamerika und betrachtet diesen Markt weiterhin als strategisch bedeutend.


Trotz schwieriger und unsicherer weltwirtschaftlicher und geopolitischer Entwicklungen, sieht sich Koenig & Bauer für das Geschäftsjahr 2025 gut aufgestellt. Der Vorstand erwartet ein leichtes Umsatzwachstum auf 1,3 Milliarden Euro bei einer Steigerung des operativen EBIT auf einem Korridor zwischen 35 bis 50 Millionen Euro. Innerhalb dieses Korridors ist die Zielerreichung in hohem Maße von den tatsächlichen weltwirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen in den kommenden Monaten abhängig.

Koenig & Bauer sieht 2026 einen Konzernumsatz von ca. 1,5 Milliarden Euro bei einer operativen EBIT-Marge von rund 6 Prozent weiterhin als möglich an. Aufgrund der unsicheren weltwirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen und der dazugehörigen Planungsunsicherheiten, ist aktuell ein Konzernumsatz zwischen 1,4 und 1,5 Milliarden Euro bei einer operativen EBIT-Marge zwischen 5 und 6 Prozent geplant. (kü)


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