Der Fachkräftemangel macht auch vor der Druckbranche nicht halt. Wie Druckereien qualifiziertes Personal finden können und welche Rolle KI dabei spielt.
Der Zentral-Fachausschuss Berufsbildung Druck und Medien (ZFA) veröffentlicht jährlich eine Statistik zur Personalsituation in der Druckbranche. Die aktuellen Zahlen zeigen eine deutliche Verschärfung des Fachkräftemangels. Bereits bei der Suche nach Auszubildenden wird dies offensichtlich: Im Jahr 2023 wurden 3.142 Ausbildungsverträge in Berufen des Wirtschaftsbereichs Druck und Medien neu abgeschlossen – ein Rückgang von 10,15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (3.497).
Druckereien stehen somit vor der Herausforderung, in einem schrumpfenden Bewerbermarkt qualifizierte Fachkräfte und Nachwuchstalente zu gewinnen. Gleichzeitig müssen sie Strategien entwickeln, um ihr Personal langfristig zu binden. Fachkräfte haben zunehmend die Möglichkeit, ihren Arbeitgeber frei zu wählen, und legen dabei je nach Altersgruppe Wert auf Aspekte wie Arbeitsplatzsicherheit, Work-Life-Balance oder Karriereperspektiven.
Künstliche Intelligenz kann Unternehmen dabei helfen, Bewerbungen effizienter zu verwalten und zu bewerten. So kann KI beispielsweise Bewerbungsunterlagen analysieren, Plagiate aufdecken oder die Wortwahl und Sprache der Schreiben untersuchen. Darüber hinaus können die Stärken der Bewerbenden mit den Anforderungen der Stelle abgeglichen werden. In großen Unternehmen kommt KI bereits zum Einsatz, um standardisierte Fragen der Bewerberinnen und Bewerber zu beantworten und somit den Bewerbungsprozess zu optimieren.
Die Nutzung von KI im Recruiting bietet zudem strategische Möglichkeiten. Aus den gesammelten Daten von Stellenausschreibungen und Bewerbungen können Profile erstellt werden, die dabei helfen, die Ausrichtung eines Unternehmens zu schärfen oder den zukünftigen Fachkräftebedarf besser zu prognostizieren.
Der Einsatz von KI im Personalwesen bietet zahlreiche Vorteile. KI analysiert Fakten neutral und liefert objektive Auswertungen, wodurch persönliche Vorurteile oder unbewusste Diskriminierung reduziert werden können. Zudem sind KI-Systeme jederzeit verfügbar, unabhängig von Krankheit oder Urlaub. Die Automatisierung von Prozessen steigert die Effizienz und schafft Freiräume für andere wichtige Aufgaben.
Allerdings gibt es auch Herausforderungen: Viele Personalverantwortliche verfügen nicht über das nötige Fachwissen, um KI-Tools optimal einzusetzen. Datenschutzbedenken spielen ebenfalls eine Rolle: Beschäftigte müssen zustimmen, dass ihre Daten durch KI verarbeitet werden. Kritisch ist auch, wenn Daten auf ausländischen Servern verarbeitet werden, die zur Weiterentwicklung der KI genutzt werden könnten.
In welchen Bereichen der Einsatz von KI im Personalwesen wirklich sinnvoll ist und welche konkreten Prompts dabei helfen, lesen Sie im aktuellen Dossier "Recruiting mit KI", das hier als E-Paper zum sofortigen Download oder als gedrucktes Heft für 9,90 Euro bestellt werden kann.