Neue Schrift von Matthew Carter
Die Gruppe Monotype Imaging, zu der auch Linotype gehört, hat die neue Schrift von Matthew Carter in die ITC Library aufgenommen. Die Carter Sans basiert auf dem Open Type-Format und liegt in acht Schnitten vor.
Das Open Type Pro-Format ermöglicht das automatische Einfügen von Ligaturen sowie alternativen Zeichen und unterstützt erweiterte Zeichensätze für die meisten zentraleuropäischen und eine Vielzahl von osteuropäischen Sprachen. Die Carter Sans-Schriftfamilie steht ab sofort als Lizenz und Download bei Linotype zur Verfügung.
Die Carter Sans ist laut Matthew Carter eine "Serifenlose, deren Endschwünge wirken, als wären sie mit dem Meißel geschlagen und nicht mit dem Stift gezogen". Inspiriert wurde er durch das späte Werk seines Freundes Berthold Wolpe. Beim Design der Carter Sans arbeitete der Schriftdesigner mit Dan Reynolds von Linotype zusammen. Dan Reynolds, selbst ein erfahrener Schriftdesigner, beaufsichtigte Zeichensatz-Entwicklung sowie Font-Produktion und gestaltete außerdem die Kapitälchen zu Carters Mediävalziffern.
Matthew Carter gestaltete mehr als 60 Schriftfamilien und mehr als 250 individuelle Fonts: sowohl Script-Schriften wie die Snell Roundhand, Cascade Script oder Shelley Script als auch moderne Klassiker wie die ITC Charter, ITC Galliard sowie Olympia. Zu seinem Werk gehören auch weitverbreitete Schriftfamilien wie die Tahoma, Verdana und Georgia, die Bestandteil von Microsoft Windows sind. Darüber hinaus hat er eigene Schriftarten für Publikationen wie die "New York Times", die "Washington Post", den "Boston Globe", "Wired", "Newsweek" und "Time" gestaltet. Unternehmen wie AT&T beauftragten Carter zum Beispiel im Jahr 1980 für eine gut lesbare, platzsparende Schrift für Telefonbücher. Carter wurde kürzlich als MacArthur Fellow 2010 ausgezeichnet und in die Art Directors Club Hall of Fame aufgenommen. (kü)