Vahle Print & Service hat die Druckstraße modernisiert. Wie dadurch der Ausschuss gesunken und die Qualität gestiegen ist.
Vahle Print & Service ist auf Mailings spezialisiert, die im UV-Rollenoffsetdruck hergestellt werden. Dazu setzt das Unternehmen mit Sitz im nordrhein-westfälischen Rietberg eine Druckstraße ein, die umfassend modernisiert wurde. Im Zuge der Modernisierung wurden alle Endlosdruckmaschinen ausgetauscht und mit Regelungs- und Inspektionssystemen von BST ausgestattet. Unter den neuen Systemen sind die Registersteuerung BST AR 4400, das Video-Bahnbeobachtungssystem BST Pro View und die Inspektionslösung iPQ-View. Die Qualitätssicherungssysteme sollen die Druckqualität maximieren und den Ausschuss minimieren.
"Wir wollen die Zukunft aktiv gestalten. Deshalb haben wir bei der Modernisierung unseres Betriebes konsequent auf Ressourcenschutz und Effizienz gesetzt. Beides dient der Ergebnisqualität und der Zufriedenheit von Kunden und Beschäftigten. Die Lösungen von BST sind ein wichtiges Instrument, um diese Ziele zu erreichen", erklärt Friedrich Lodenkemper, Betriebsführer und Inhaber bei Vahle.
Lodenkemper hat das Unternehmen im Jahr 2012 in einem maroden Zustand übernommen und seitdem umgekrempelt: Zum einen hat er sämtliche Druckstraßen modernisiert. Nacheinander wurden alle vier Druckmaschinen durch die jeweils neuesten Modelle ausgetauscht und technisch optimiert. Zum anderen wurde der Betrieb auf erneuerbare Energien umgerüstet. „Wir sind schnell. Wir haben ein sehr großes Papierlager und bevorraten viele Papiersorten und Zollmaße. Damit wir das Material auch wirtschaftlich einsetzen können, müssen die Druckmaschinen störungsfrei laufen. Die Ausfallsicherheit steht für uns an erster Stelle", sagt der Geschäftsführer. Bis zu 950 Tonnen Papier hält die Druckerei für ihre Kundinnen und Kunden bereit.
Generationswechsel im Gang: Lodenkemper hat den Wandel der 1874 gegründeten "Vahlschen Verlagsbuchhandlung" zur heutigen Vahle Print & Service verantwortet. Heute beschäftigt das Unternehmen 23 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Die nächste Generation ist ebenfalls schon in der Firma: Seit 2021 ist Stefan Lodenkemper, Friedrichs Sohn, Geschäftsführer.
Beide stehen hinter ihrem strategischen Ansatz, auf technische Innovation zu setzen: "Unser Erfolg gründet in der völligen Übereinstimmung von unseren Werten mit unserem Handeln. Für uns ist Umweltschutz nicht nur ein Lippenbekenntnis, sondern ein elementarer Bestandteil unserer Firmenphilosophie. Dass wir es ernst meinen, belegt unser FSC-Zertifikat sowie unsere Zertifizierung bei Nature Office. Davon abgesehen haben wir verstanden, dass der verantwortungsvolle Umgang mit Energie und anderen wertvollen Ressourcen zusammen mit dem Einsatz innovativer Technik unsere Wettbewerbsfähigkeit sichert", sagt Stefan Lodenkemper. Er ergänzt: "Wir ruhen uns allerdings nicht auf unseren Zertifikaten aus, sondern sind darauf bedacht, den Umweltschutz auch mit 'realen Maßnahmen' zu leben."
"Ein wesentlicher Schmerzpunkt in der alten Druckstraße waren die Bildschirme der Systeme zur Druckbildkontrolle. Weil sie nur kleine Bildausschnitte mit geringer Auflösung zeigten, konnten wir Fehler im Druck oft nicht rechtzeitig erkennen und haben Ausschuss produziert. Dazu kam der Maschinenstillstand bei Systemausfall der Kameras. Wir wollten ein System, das den Druck in Echtzeit abbildet und die Reaktionszeiten minimiert", erklärt Stefan Lodenkemper.
Das alte System muss weichen. Deshalb wurden drei Druckmaschinen mit dem individuell adaptierbaren System zur Video-Bahnüberwachung BST Pro View auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Das bislang verbaute Kamerainspektionssystem Super Handy Scan 4000 musste für die neue Installation weichen. Jetzt liefert BST Pro View bei einer maximalen Bahngeschwindigkeit von 1.000 Metern pro Minute eine Druckbildkontrolle in Echtzeit. In der Standardkonfiguration leuchtet ein LED-Blitz die Materialbahnen aus. Bei Bedarf können Durchblitze, Lackblitze und UV-Blitze modular ergänzt werden. BST Pro View ermöglicht die Anzeige des Vorder- zu Rückseiten-Registers, von Lacken und zusätzlich auch von UV-fluoreszierenden Farben.
"Die Geräte sind einfach zu handhaben. Eine Person kann es mit ein paar Schrauben montieren und in Betrieb nehmen. Die erforderlichen Updates zieht es sich automatisch, so dass man praktisch sofort loslegen kann", erklärt Friedrich Lodenkemper.
Sein Sohn führt weiter aus: "Das System lässt sich einfach nutzen. Alle Aufgaben sind intuitiv zu bearbeiten, was an der durchdachten Nutzeroberfläche liegt. Das Druckbild wird auf einem hochauflösenden 22-Zoll-Monitor dargestellt und die Steuerung über ein Multitouch-Panel angesprochen." Darauf sind je nach Konfiguration der Hardware neben minimalen Farbabweichungen auch fehlende Lacke, Farbschleier oder mechanische Fehler sichtbar.
"Die Leute, die die Maschinen bedienen, sind sehr zufrieden. Weil die Darstellung gestochen scharf ist, müssen wir die Maschinen auch seltener anhalten. Das führt zu reibungslosen Projektabwicklungen", berichtet Friedrich Lodenkemper. BST Pro View eignet sich sowohl für Schmalbahn- als auch Breitbahnanwendungen.
Auf der neuen Müller Martini Concepta 10-Farben wurde von vornherein die High-End-Video-Inspektionslösung iPQ-View implementiert. "Wir haben uns bei unserer größten Maschine für die High-End-Lösung entschieden. Vor allem die Bildqualität des Monitors und die hohe Bedienungsfreundlichkeit der Benutzeroberfläche haben uns überzeugt. Alle Komponenten spielen so gut zusammen, dass es die Qualitätskontrolle für die Bediener stark vereinfacht und damit das Risiko von Fehlern senkt. Wenn es doch einmal zu Problemen kommt, schafft die Fernwartung Abhilfe."
Im Ergebnis hat die Modernisierung der Druckstraße zu sichtbaren Verbesserungen geführt. "Die Mailings wirken im Ergebnis brillanter durch mehr Tiefenwirkung und höhere Randschärfe", resümiert Friedrich Lodenkemper die Investition. (kü)
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