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News / Tarifverhandlungen in der Druckbranche sind vertagt
Die Gewerkschaft fordert mehr Lohn für die Beschäftigten. (Bild: Pixabay/Analogicus)logicus
13.03.2024  Wirtschaft
Tarifverhandlungen in der Druckbranche sind vertagt
Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in der Druckbranche sind vertagt. Die Arbeitgeber fordern von der Gewerkschaft, sich für einen tragfähigen Kompromiss zu öffnen. Wann die Gespräche jetzt weitergehen.
Die Arbeitgeber haben die Forderung der Gewerkschaft Verdi nach 12 Prozent mehr Lohn und Gehalt bei einer Laufzeit von 12 Monaten am 11. März 2024 in der ersten Verhandlungsrunde in Berlin abgelehnt. Der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) stellte mit Branchendaten klar, dass die historische Rekordforderung der Gewerkschaft von den Unternehmen nicht finanzierbar sei.

Die Verhandlungskommission der Arbeitgeber zeigte auf, dass es der Branche nicht gelungen ist, das Vor-Corona-Niveau wieder zu erreichen. Im Gegenteil: In den vergangenen fünf Jahren habe die Branche ein Drittel ihrer Produktion verloren, die Auslastung der Betriebe ist wegen der anhaltend schwachen gesamtwirt­schaftlichen Entwicklung weiterhin deutlich unterdurchschnittlich. Das schlägt sich auch auf die Arbeitsproduktivität nieder: Diese ist gegenüber 2018 um über 15 Prozent zurückgegangen. Trotzdem hätten viele Unternehmen alles dafür getan, ihre Mitarbeiter an Bord zu halten.

Gleichzeitig stehen viele Betriebe wegen hoher Kosten für Energie und Papier bereits mit dem Rücken zur Wand. Dass die Produktionskostensteigerungen vielfach nicht an Kunden weitergegeben werden können, liegt in einigen Bereichen an einem starken Wettbewerbsdruck durch deutlich günstiger produzierende Unternehmen im Ausland und an der Tendenz, dass Budgets der Kunden zunehmend in die digitale Kommunikation fließen.

"Die Forderung von Verdiist in der aktuellen wirtschaftlichen Lage unrealistisch und gefährdet Betriebe und damit Arbeitsplätze", warnt Klemens Berktold, Verhandlungsführer des Bundesverbandes Druck und Medien. Die Verhandlungskommission der Arbeitgeber appellierte daher geschlossen an Verdi, sich für einen tragfähigen Kompromiss zu öffnen.

Die Verhandlungen wurden auf den 21. März 2024 in Nürnberg vertagt. (kü)

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