Nach der Insolvenz von Neef + Stumme im Januar 2009 hatte die Heidelberger Print Media Group GmbH & Co. KG (PMG) um Rainer Grobe und Marc von Kiedrowsky mit einem Kredit zur Rettung des Unternehmens beigetragen und war auch als Minderheitsgesellschafterin mit 24,9 Prozent mit in das Unternehmen eingestiegen, während der Rest der Anteile bei den Alt-Gesellschaftern Dorothy Stumme und Andreas Bauer verblieb.

Ziel der Kooperation war damals ein engeres Zusammengehen von Neef+Stumme in der näheren Zukunft. Allerdings gab es bald Streit um die Frage, wie diese Kooperation aussehen soll: Während die PMG sich eine weitgehende Integration von Neef+Stumme in ihr Netzwerk vorstellte, dachten die Altgesellschafter eher an eine partielle Zusammenarbeit. Auch die menschliche Chemie stimmte nicht.

Öffentlich bekannt wurde der Konflikt allerdings erst am 11. November durch eine Pressemitteilung der PMG. Zu diesem Zeitpunkt ging es nur noch um die Frage, welche Seite das Unternehmen verlassen muss. Knapp zwei Monate später ist nun eine einvernehmliche Entscheidung gefallen: Die PMG zieht sich vollständig zurück, obwohl sie in einem Rechtsstreit um das Unternehmen keine schlechten Karten gehabt hätte.

Gegenüber Druck&Medien erklärte PMG-Gesellschafter Marc von Kiedrowsky, dass für ihn entscheidend war, dass die Neef+Stumme-Mitarbeiter einer Übernahme durch die PMG weit gehend ablehnend gegenüberstanden. Außerdem berücksichtigt der geschlossene Vergleich auch die finanziellen Interessen der PMG; über die Rückzahlung des 2009 an Neef+Stumme gezahlten Kredits erzielten beide Parteien eine Einigung.

Die Kooperation zwischen der PMG und Neef+Stumme endet mit dem Vergleich. Die Unternehmen werden künftig eigene Wege gehen.