UV-LED-Premiere auf Karton
Der japanische Druckmaschinenhersteller Mitsubishi Heavy Industries Printing&Packaging hat Anfang Dezember bei einem Openhouse in der Unternehmenszentrale Mihara erstmals eine UV-LED-Lösung für den Verpackungsdruck gezeigt: eine Weltpremiere für den Bogenoffset-Kartondruck, wie das Unternehmen mitteilt.
130 Fachleute aus Japan und dem Ausland seien anwesend gewesen, als auf einer Diamand V 3000 LX (70-100-Format) live zunächst ein Polypropylen-Material mit 0,2 mm Stärke und danach ein 0,8-mm-Karton bedruckt wurden. Der Karton wurde außerdem inline lackiert. Beide Materialien seien nach Durchlaufen der speziellen UV-LED-Trocknung sofort trocken gewesen. Der Karton wurde nach dem Druck umgehend beschnitten, und die Muster wurden zur Begutachtung an die Fachleute ausgegeben. Zum Beweis, dass bei der UV-LED-Trocknung keine das Druckergebnis negativ beeinflussende Wärme entsteht, habe der Moderator der Druck-Show umgehend nach dem PP-Druck die UV-LED-Lampe angefasst.
Die Sechs-Farben-Maschine mit Lackierwerk und drei Zylinder-Einheiten für die Zwischentrocknung werde nach dem Openhouse an die Druckerei Showado in der Region Nagasaki ausgeliefert.
Im größerformatigen Bogenoffsetdruck kommt in Deutschland bislang keine UV-LED-Trocknung zum Einsatz. Die neue Technologie wird gegenwärtig kontrovers diskutiert, insbesondere weil hierzulande noch kaum entsprechend geeignete Farben angeboten würden. Lediglich Jänecke+Schneemann ist jetzt mit einer entsprechenden Farbe auf dem Markt, die bereits auf einer mit UV-LED-Trocknung ausgesatteten Illies-/Ryobi A2-Maschine erfolgreich getestet wurde. UV-LED-geeignete Lacke sind in Deutschland noch nicht auf dem Markt. Verschiedene UV-Lampen-Hersteller arbeiten an UV-LED-Lösungen, bislang aber noch mit eher skeptischer Einschätzung, ob reine UV-LED-Lösungen kurzfrsitig im Bogenoffsetdruck zur Anwendung kommen könnten. Deutsche Druckmaschinenbauer bieten derzeit keine Maschinen mit UV-LED-Trocknung an.