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Erfolgreiche Geschäftsmodelle im Onlineprint
Die Zahl der Onlinedruckereien steigt weiter an. Was macht die Spezialisten für Web-to-Print so erfolgreich und wie unterscheiden sich die Geschäftsmodelle Open Shop und Closed Shop?
So lange ist es noch gar nicht her, da wussten Druckereien ganz genau, wo ihre Wettbewerber waren, was sie machten und was sie konnten. Druckhäuser, die weiter als 50 Kilometer entfernt waren, galten als Kollegenbetriebe, nicht aber als direkte Konkurrenten. Das hat sich gewaltig geändert, nachdem hierzulande ab 2002 die ersten Onlinedruckereien mit ihrem Geschäftsmodell die gesamte Branche umkrempelten. Seitdem ist Drucken keine regionale, schon gar keine lokale, sondern eine internationale Angelegenheit geworden.

Allein der deutsche Sprachraum ist mit einem Drucksachen-Volumen von geschätzt 25 Milliarden Euro groß genug, um Begehrlichkeiten zu wecken. So groß eben, dass sich inzwischen einige Hundert Onlinedruckereien an diesem Markt bedienen wollen. Schon 2019 machte der Druckumsatz via Internet von rund acht Milliarden in der DACH-Region etwa ein Drittel der Umsätze in den drei Ländern aus.

Weiteres Wachstum war zwar angesagt, doch ab 2020 brachen nach Corona außerdem weitere Krisen über die deutschsprachigen Länder und Europa herein, so dass es zurzeit keine gesicherten Zahlen über den aktuellen Umsatzanteil gibt. Jedoch mussten alle Druckereien einschließlich der Onlinedrucker in den Pandemiejahren Federn lassen, so dass von einer Steigerung bis 2022 nicht auszugehen ist. Für 2023 wird aber zumindest ein Wachstum von 8,9 Prozent erwartet.

Inzwischen peilen die großen Onlinedrucker längst aber auch andere Märkte an. Der europäische Markt an Drucksachen in 25 Ländern wird von rund 100.000 Druckereien bedient und ist rund 100 Milliarden Euro schwer. Knapp 20 Prozent davon sehen Internetdruckereien als relevantes Marktpotenzial – also zwischen 18 und 20 Milliarden Euro. Es geht hierbei hauptsächlich um standardisierte, vergleichsweise einfache Drucksachen: Vor allem Visitenkarten, Geschäftsausstattungen, Flyer, Plakate und Broschüren bewegen sich weiter Richtung Internet.

Dabei gibt es trotz jüngster Preissteigerungen Drucksachen zu Preisen, an die früher niemand gedacht hätte. Was einmal auf den Trend zum industriellen Drucken sowie die fortschreitende Prozessoptimierung zurückzuführen ist, ganz besonders aber auf das durchgängige Geschäftsmodell Onlineprint. Denn preiswert anzubieten und dabei wirtschaftlich zu produzieren, funktioniert nur dann, wenn alle Prozesse einer Druckerei – vom Auftragseingang bis zur Logistik – digitalisiert, optimiert und aufeinander abgestimmt sind.

Es geht also um eine perfekt geschmierte Maschinerie, eine Kombination aus optimiertem Materialeinkauf (Onlinedruckereien kaufen große Mengen an Papieren, wodurch der durchschnittliche Bogenpreis unter dem einer klassischen Druckerei liegt), perfektionierten IT-gesteuerten Prozessen, Kundenservices wie verständlichen Produktionsanleitungen, Video-Tutorials, Callcenter, Versand und Logistik. Oder mit knappen und kurzen Worten: Onlinedruckereien sind E-Commerce-Companys, die auch drucken.

Diese Definition macht den Unterschied zum üblichen Onlinebusiness deutlich. Denn Onlinedruckereien handeln nicht mit Waren, sondern stellen sie individuell und nach Kundenanforderungen her. Drucken ist dabei die Voraussetzung. Dabei geht es längst nicht mehr nur um die Qualität beim Drucken, sondern um die Qualität im E-Commerce. (kü)

Wie Druckereien am Erfolg von Onlineprint teilhaben können, lesen Sie in unserem Dossier "KI und Onlineprint", das hier für 9,90 Euro als gedrucktes Heft oder als E-Paper zum sofortigen Download bestellt werden kann.  
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