Das Druckzentrum des "Westfalen-Blatts" in Bielefeld soll bereits Ende des Monats schließen. Warum es jetzt Ärger gibt.
Das Druckzentrum des Westfalen-Blattes in Bielefeld-Sennestadt soll zum 31. Juli 2023 geschlossen werden. Darüber informiert die Gewerkschaft Verdi.
Betriebsrat und Belegschaft wurden am Dienstag dieser Woche von den beiden Geschäftsführern Frank Best und Dennis Hagen des Druckzentrums über diese Unternehmensentscheidung informiert. Betroffen sind 54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Verdi fordert das Unternehmen auf, mit dem Betriebsrat sozialverträgliche Lösungen für die Beschäftigten zu finden.
Die Tageszeitungstitel der Westfalen-Blatt-Gruppe (Bielefeld, Kreis Herford, Kreis Paderborn, Kreis Höxter, Kreis Gütersloh, Kreis Minden-Lübbecke) werden zukünftig im Druckhaus der "Westfälischen Nachrichten" des Aschendorff-Verlages in Münster gedruckt.
Der Betriebsrat ist von der Schließung und kurzfristigen Umsetzung schockiert, zumal vor drei Monaten intensiv mit der Geschäftsführung über die Kündigungen im Zusammenhang mit der Einstellung der Anzeigenblätter verhandelt und gemeinsam nach Zukunftsperspektiven für die verbleibenden Mitarbeiter gesucht wurde. Der Betriebsrat wird jetzt die Verhandlungen für die Beschäftigten aufnehmen.
Bereits zum 1. Mai dieses Jahres war die Produktion der Anzeigenblätter des Panorama-Verlages eingestellt worden – aus Gründen der mangelnden Wirtschaftlichkeit, wie es hieß. Mehr als 60 Mitarbeiter aus dem Druckhaus und Verlag verloren ihren Arbeitsplatz.
Die Geschäftsleitung begründet die Schließung damit, dass Verhandlungen über einen potenziellen neuen Druckauftrag gescheitert seien. Man habe sich intensiv um neue Aufträge für das Druckzentrum bemüht, sagte Frank Best. Alle Gespräche seien aber gescheitert. Das Druckzentrum sei daher nicht mehr ausreichend ausgelastet.
Die Westfalen-Blatt Vereinigte Zeitungsverlage GmbH & Co. KG ist eine Tochtergesellschaft der Westfälischen Medien Holding GmbH & Co. KG. Inhaberin ist die Familie Hüffer, vertreten durch Benedikt und Eduard Hüffer. Die Entscheidung, dem Druckzentrum des Westfalen-Blattes den Druckauftrag für die Westfalen-Blatt-Titel zu entziehen, sei von den Gesellschaftern gefällt worden. Seit 2019 ist der Aschendorff-Verlag an dem Druckzentrum beteiligt. (kü)
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