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27.06.2023  Wirtschaft
Druckhaus Waiblingen stellt die Produktion ein
Das Druckhaus Waiblingen steht vor dem Aus. Warum die Druckerei Ende des Jahres geschlossen werden soll.
Eine Ära mit fast 200-jähriger Tradition und hoher regionaler Bedeutung geht zu Ende: Das Druckhaus Waiblingen wird zum Jahresende 2023 die komplette Produktion einstellen. Rund 100 der 120 Mitarbeitenden werden ihre Arbeitsplätze verlieren. 
 
Die Gesellschafter der Druckhaus Waiblingen Remstal-Bote (DHW) haben in ihrer letzten Versammlung entschieden, aus wirtschaftlichen und persönlichen Gründen die Zeitungsproduktion an einen anderen Standort zu verlagern und den Geschäftsbereich Bogendruck komplett zu schließen.

Aufgrund der inzwischen stark rückläufigen Auflagen der insgesamt fünf in Waiblingen produzierten regionalen Tageszeitungen sowie der Folgen der Corona-Krise, der Lieferengpässe und der extrem gestiegenen Material- und Energiekosten sei eine betriebswirtschaftlich ertragsorientierte Herstellung, aus Sicht der Gesellschafter, in Zukunft nicht mehr möglich. Die geschäftsführenden Gesellschafter, Hartmut und Ullrich Villinger haben es sich nicht einfach mit dieser schweren Entscheidung gemacht, um damit "das Erbe ihres Vaters auf diese Weise zu beenden".

Das Druckhaus Waiblingen ist in der Region Stuttgart für seine ökologisch ausgerichtete Druckproduktion bekannt. Obwohl in den vergangenen Jahren richtungsweisende Entscheidungen getroffen und Investitionen getätigt wurden, konnte in den vergangenen Monaten, trotz zahlreicher Bemühungen, keine nachhaltige Lösung zum Erhalt des Produktionsstandortes gefunden werden. Zu betonen ist, dass das Druckhaus Waiblingen noch auf einem wirtschaftlich soliden Fundament steht, was den geschäftsführenden Gesellschaftern einen geordneten und eigenverantwortlichen Prozess zur Beendigung der Geschäfte ermöglicht.

Damit reiht sich die Schließung in die inzwischen lange Liste der Stilllegungen vieler Zeitungsdruckhäuser in Deutschland ein und bestätigt damit den enormen Wandel in der Medienwelt sowie die immer noch anhaltenden heftigen Preisunterbietungskämpfe unter den Bogenoffsetdruckern.

Die Schließung des Geschäftsbereiches Bogendruck sowie die Verlagerung der Zeitungsproduktion soll ab Ende des dritten Quartals 2023 in Schritten erfolgen. Der genaue Zeitplan steht jedoch noch nicht fest. Aktuell bemüht man sich im DHW um verschiedene Lösungen, insbesondere für die Kunden des Bereiches Bogendruck, um bestehende Lieferverpflichtungen gewährleisten zu können sowie Möglichkeiten der weiteren Betreuung für die Kunden zu finden.

Diese, für die gesamte Belegschaft überraschende Nachricht stellt die zahlreichen Kunden, Partner und Mitarbeitenden vor eine herausfordernde und ungewisse Zukunft. Dennoch sei das Bestreben aller im DHW Beschäftigten, den Kunden bis zum letzten Tag bestmöglich mit den gewohnten Leistungen zur Verfügung zu stehen und bis dahin alle noch laufenden Aufträge in bewährter Qualität zu fertigen. (kü)

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