Warnung vor steigenden Energiekosten
Im Vorfeld der für 2012 geplanten Novelle des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) warnt der Bundesverband Druck und Medien vor einer weiteren Belastung der Unternehmen durch die EEG-Umlage.
Die Umlage für die Förderung erneuerbarer Energien steige im kommenden Jahr von derzeit rund 2 Cent pro Kilowattstunde auf über 3,5 Cent. Dies sei eine Steigerung von mehr als 70 Prozent. Bisher hatte die Umlage noch bei 2,047 Cent pro Kilowattstunde gelegen. Dieser Umlage finanziert die Kosten der Förderung von Erneuerbaren Energien.
"Für eine mittelständische Branche wie die Druckindustrie entwickeln sich die
Energiepreise und die Förderung der erneuerbaren Energien auf Kosten der
Betriebe immer mehr zu einem Parforceritt", sagte Paul Albert Deimel, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Druck und Medien, laut Verbandsmitteilung.
"Wesentlich bessere Ansätze" als die Förderung der Erneuerbaren Energien seien etwa die eigenen Initiativen der Branche wie die Klimainitiative der Druck- und Medienverbände. Mit dem "Klimaschutzrechner" können Kunden der Druckindustrie den CO2-Ausstoß der Druckproduktion beziffern und kompensieren lassen.
Der bvdm warnt vor einem Wettbewerbsnachteil für die deutsche Druckindustrie bei weiter steigenden Strompreisen. Daher schließt sich der Verband der Position des Bundesverbands der Deutschen Industrie an, die EU sollte in internationalen Klimaverhandlungen keine Vorreiterrolle einnehmen. Dies hatten zuletzt Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) und Umweltbundesamts-Chef Jochen Flasbarth gefordert.
Auch die Bundesnetzagentur hat sich im November gegen die gegenwärtig laufenden Strompreis-Erhöhungen ausgesprochen. Sie kritisierte dabei allerdings die Stromversorger. Es sei "sachlich nicht gerechtfertigt", die Steigerung der EEG-Umlage von 1,5 Cent pro Kilowattstunde auf die Stromkunden umzulegen, schrieb der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, einem Bericht der "Welt" zufolge an seinen Beirat.
Im Gegenteil wirke sich Strom aus erneuerbaren Energien dämpfend auf die Großhandelspreise aus, "da sie sukzessive teure Kraftwerke aus dem Markt verdrängen". Es ergebe sich dadurch sogar ein Spielraum von drei Cent für Preissenkungen. (hds)