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News / "Badische Neueste Nachrichten" modernisieren den Versandraum
Die Druckerei kann jetzt schneller einstecken. (Bild: Ferag)
26.06.2023  Technik
"Badische Neueste Nachrichten" modernisieren den Versandraum
Die Druckerei von Badendruck hat den Versandraum mit Technik von Ferag aufgerüstet. Welche Systeme neu dazu gekommen sind.
Eine stetig wachsende Anzahl von Beilagen und die Konzentration der Anzeigenblatt-Produktion aufs Wochenende hin haben das Unternehmen "Badische Neueste Nachrichten Badendruck" in Karlsruhe zu einer Investition im Versandraum veranlasst. Der Austausch einer MSD-Linie gegen eine EasySert Einstecktrommel mit FlyStream-Zusammentragstrecke von Ferag ermöglicht es dem Produktionsbetrieb im Südwesten Deutschlands flexibel und effizienter zu produzieren.

In der Druckerei der BNN sind rund 100 Voll- und Teilzeit-Beschäftigte tätig. Produziert werden Zeitungen, Anzeigenblätter und Magazine. Hauptprodukt ist die regionale Tageszeitung "Badische Neueste Nachrichten", von der aktuell sechsmal pro Woche rund 125.000 Exemplare in zehn Teilausgaben gedruckt werden. Dazu kommen rund 600.000 eigene Anzeigenblätter pro Woche.

Mit der neuen Drucktechnik waren 2012 auch zwei Ferag MSD mit je sieben Anlegern ins Haus gekommen – zum Zeitpunkt der Investition eine gängige Konfiguration. Doch bereits zwei Jahre später setzte auf dem Werbemarkt in Deutschland eine dynamische Entwicklung ein, hin zu deutlich mehr Zeitungsbeilagen. Die Entwicklung hielt bis zu Beginn der Corona-Pandemie 2020 an und stellte das Badendruck-Team vor ständig wachsende Herausforderungen bei der Produktion.
 
Matthias Köhler, Leiter Produktionskoordination: "Da die sieben Anleger oft nicht ausreichten, mussten wir die Druckproduktion vor allem bei den Anzeigenblättern in Vor- und Hauptprodukte splitten. Dann wurden viele unterschiedliche Wickel zum Einstecken erstellt – ein sehr komplexes und fehleranfälliges Prinzip und eine relativ ineffektive Produktion."

Die Produktionsfenster wurden immer länger, auf der anderen Seite führte die steigende Nachfrage nach kleinteiliger Beilagenbelegung dazu, dass die JetFeeder-Anleger ständig umgebaut werden mussten und die eigentlich sehr hohe Geschwindigkeit der MSD-Einstecktrommeln nicht ausgenutzt werden konnte.

Der allgemeine Einbruch der Werbemaßnahmen in den ersten Corona-Monaten hatte auch für die in Karlsruhe produzierten Anzeigenblätter Folgen: Die bereits vorhandene Tendenz zu Bündelungen und Zusammenlegungen verstärkte sich deutlich. Ausgaben, die bislang in der Wochenmitte erschienen, wurden teils eingestellt, teils mit den Wochenend-Editionen zusammengelegt. Mit entsprechenden Auswirkungen auf die ohnehin schon vollen Produktionstage von Donnerstag bis Samstag.

Matthias Köhler ergänzt: "Das zeigte uns deutlich, dass wir ein leistungsfähigeres System mit höherem Nettoausstoß brauchen. Wir sahen, dass wir handeln müssen". Zukunftsorientierung und Flexibilität standen beim Anforderungsprofil ganz oben: die neue Linie aus EasySert-Einstecktrommel, FlyStream-Zusammentragstrecke und 23 Anlegern, davon zwei für automatische Zuführung ab Wickel, musste für alles gerüstet sein.

Matthias Köhler sagt: "Wir können Tapefix-Produktion machen, wenn nötig also Beilagenkollektionen bilden ohne Trägerprodukt. Wir haben auch alle Öffnungsarten zur Verfügung - Blasluft- Vakuum- und Vorfalzöffnung. Und wir können beschnittene Produkte fertigen oder autark über den Handanlager Jacket-Produktionen machen, also Beilagen in Beilagen stecken."

Zum neuen Konzept gehörte der Umbau der Kreuzleger-Anbindung und des Paketabtransports. Je drei der sechs MTS-Kreuzleger waren bislang einer Versandraum-Linie fest zugewiesen. Wenn dann aber ein Stacker ausfiel, ging die Leistung der entsprechenden Produktion sehr schnell in die Knie. Beim neuen Konzept können nun alle sechs Kreuzleger beliebig den beiden Versandraumstrecken zugewiesen werden. (kü)

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