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News / Der Berufsbildungsfonds kommt
05.12.2010  Wirtschaft
Der Berufsbildungsfonds kommt
Der von Viscom in Zusammenarbeit mit Copyprintsuisse und dem Verband Werbetechnik+Print angestrebte Berufsbildungsfonds kann am 1. Januar 2011 starten. Anfang Dezember 2010 hat der Gesamtbundesrat dem allgemeinverbindlich erklärten Berufsbildungsfonds für die grafische Branche zugestimmt.
Mit dem seit 1. Januar 2004 gültigen Schweizer Berufsbildungsgesetz ist es möglich, dass branchenspezifische Berufsbildungsfonds gebildet werden können. In den vergangenen sechs Jahren haben insgesamt 22 Verbände davon Gebrauch gemacht. Neben den Branchenfonds existieren zudem derzeit 9 kantonale Berufsbildungsfonds. Wie bei den Branchenfonds sind auch diese völlig unterschiedlich strukturiert und entsprechen den kantonalen Möglichkeiten und Bedürfnissen.

Infolge der starken Zersplitterung der grafischen Branche in den vergangenen beiden Jahrzehnten, die einerseits auf die rasante technologische Entwicklung zurückzuführen ist und anderseits auch mit der gesellschaftliche Wandlungen und den veränderten Marktbedürfnissen zusammenhängt, gibt die grafische Branche heute gegen außen ein recht heterogenes Gebilde ab, so der Verband Viscom Schweiz. So bezeichnen sich heute viele Betriebe, die im Vorstufenbereich tätig sind als Werbeagenturen und Grafikateliers. Zudem führen eben gerade Werbeagenturen und Grafikateliers Vorstufenabteilungen und fühlen sich damit nicht mehr der Branche zugehörig. Dazu kommt, dass im gleichen Zeitraum die Anzahl der Betriebe und damit auch die Anzahl der Mitarbeitenden stark rückläufig sind. Sprach man in den späten 80er Jahren von 50.000 Mitarbeitenden, so sind es heute noch rund 24.000.

Diese Fakten haben die Verantwortlichen von Viscom dazu geführt, dass –  wenn die Grundbildung weiter in vernünftigem Masse betrieben und weiterentwickelt werden soll – die Finanzierung auf eine breitere Basis gestellt werden muss, da es nicht alleine Sache des Branchenverbandes sein kann, die Berufsbildungsstrukturen zu finanzieren. Schnell  ist klar geworden, dass nicht alle Bereiche der beruflichen Bildung über den Fonds finanziert werden können, da die finanzielle Belastung zu groß geworden wäre. Man hat sich deshalb im Zentralvorstand und in Absprache mit den beiden anderen Trägerverbänden darauf geeinigt, dass der Fondszweck sich ausschließlich auf die Belange der Grundbildung konzentriert.

Die dem Fonds unterstellten Betriebe und Betriebsteile leisten zur Erreichung des Fondszweckes Beiträge an den Fonds. Unterstellte Betriebe entrichten pro Mitarbeiter einen jährlichen Beitrag. Dabei werden Teilzeitstellen in Vollzeitstellen umgerechnet. Mitgliederbetreibe von Viscom entrichten diesen Beitrag im Rahmen des Mitgliederbeitragsinkassos als besonders gekennzeichnete Summe. Die Zentralvorstände der Trägerverbände Viscom, Verband Werbetechnik+Print VWP und Copyprintsuisse sind das Aufsichtsorgan. Ein Ausschuss des Aufsichtsorgans führt den Berufsbildungsfonds. Die Gewerkschaften haben einen Sitz mit beratender Stimme. Die Träger haben einen Geschäftsführer gewählt. Ab 1. Januar 2011 wird Richard Heiz, Mitarbeiter auf der Geschäftsstelle Viscom, diese Aufgabe im Teilzeitmandat übernehmen.

Der Start für den Berufsbildungsfonds ist auf 1. Januar 2011 festgelegt. In den ersten Wochen des neuen Jahres werden alle dem Fonds unterstellten Betriebe in einem persönlichen Schreiben über die vorgesehene Umsetzung informiert. Gleichzeitig werden auch die detaillierten Deklarationsformulare versandt, damit  noch im 1. Quartal 2011 erste Rechnungen gestellt werden können. Ebenfalls ab Januar 2011 werden alle notwendigen Informationen zum Thema Berufsbildungsfonds auf einer eigenen Homepage unter www.printfonds.ch aufgeschaltet. (kü)
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