Der Absatz von Druckfarben ist im vergangenen Jahr zurückgegangen. Woran das liegt und was der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) für dieses Jahr prognostiziert.
In Deutschland wurden 2022 rund 1,53 Millionen Tonnen Lacke, Farben und Druckfarben verkauft – ein Minus von 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im laufenden Jahr ist ein weiterer Rückgang um 2 bis 3 Prozent auf 1,5 Millionen Tonnen zu erwarten, berichtet Präsident Peter Jansen auf der Jahreswirtschaftskonferenz des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL).
Der Umsatz der in Deutschland verkauften Lacke, Farben und Druckfarben stieg 2022 inflationsbedingt gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro. Auch im laufenden Jahr erwartet der VdL einen weiteren leichten Anstieg um gut 2 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro.
Mehrere Entwicklungen drücken die Ergebnisse der Farbenhersteller: Die Rohstoffpreise verharren auf hohem Niveau, eine Entlastung ist auch aufgrund der Inflation nicht zu erwarten. Die Energiekrise führt langfristig zu höheren Kosten bei Gas und Strom. Steigende Bürokratiekosten setzen vor allem dem Mittelstand zu.
Der Absatz von Druckfarben ist 2022 weiter zurückgegangen – es wurden 211.000 Tonnen in Deutschland verbraucht, ein Minus von 8 Prozent, zum ersten Mal macht dabei der Verpackungsdruck mehr als 50 Prozent aus. Insgesamt wurden Druckfarben für Publikationen und Verpackungen im Wert von 925 Millionen Euro umgesetzt. Die Aussichten für das laufende Jahr sind nach wie vor negativ – die Menge der eingesetzten Druckfarben wird um 4 Prozent zurückgehen, der Umsatz wird inflationsbedingt leicht steigen.
Inflationsgefahr und die akute weltpolitische Lage machen eine Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung schwierig. Ohne wesentliche weitere Störungen erwartet der VdL einen Rückgang in der Produktion der deutschen Farbenhersteller um rund 2 Prozent.
"Die Branche kann mit diesen Zahlen nicht zufrieden sein, doch wir kämpfen mit den Widrigkeiten unserer Zeit", kommentiert Präsident Peter Jansen. "Unser Appell richtet sich an den Gesetzgeber, die Unternehmen in diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld nicht noch zusätzlich zu belasten." (kü)
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