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16.01.2023  Wirtschaft
Warum Druckereien in Deutschland zu wenig investieren
Druckerinnen und Drucker in anderen europäischen Ländern geben mehr Geld für Investitionen aus als ihre deutschen Kollegen. Was dahinter steckt, erläutert Yorck Wittkuhn von der Unternehmensberatung Apenberg & Partner.
Yorck Wittkuhn von der Unternehmensberatung Apenberg & Partner hat sich die Investitionen in der Druckbranche näher angesehen: Dass mehr als 90 Prozent der jährlichen Investitionen der Druckindustrie auf Maschinen entfallen, überrascht wenig. Dass der Anteil der Unternehmen, die zu Beginn der Coronapandemie investiert haben, lediglich um vier Prozentpunkte zurückgegangen ist, überrascht schon eher.

Insgesamt ist das Investitionsvolumen der deutschen Druckindustrie seit Jahren rückläufig. Auch im europäischen Vergleich gehört Deutschland, bezogen auf die Investitionen in der Druckindustrie, inzwischen zum unteren Mittelfeld der großen Drucknationen. Dadurch wird die Chance vertan, die Zukunft des Druckmarktes aktiv mitzugestalten, statt nur zu reagieren.

In der Abbildung 4 ist zu erkennen, dass Deutschland 2015 mit einer Investitionssumme von 5,4 TEUR pro Beschäftigten im europaweiten Vergleich auf Platz zwei lag. Vier Jahre später (2019) ist Deutschland mit einer ähnlichen Investitionssumme pro Beschäftigten von 5,0 TEUR nur noch im unteren Mittelfeld. Frankreich, Italien und die Niederlande, die 2015 noch weniger investiert haben pro Beschäftigten als Deutschland, haben 2019 teilweise bis zu 50 Prozent mehr pro Beschäftigten investiert als Deutschland.

Im Gegensatz zur deutschen Druckindustrie sind in den weiteren großen europäischen Drucknationen die Investitionen pro Beschäftigen im Verlauf von 2015 bis 2019 teilweise deutlich gestiegen. Dies deutet daraufhin, dass in diesen Ländern entweder mehr investiert wurde oder die Investitionsvolumen bei geringerem Personalstand gleichgeblieben sind. Doch die im Jahr 2020 begonnene Corona-Pandemie wird dazu geführt haben, dass das Investitionsverhalten ab 2020 mittelfristig anders sein wird als in der Vergangenheit. (kü)

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