Wachsen, was geht. Das hat Staudigl-Druck probiert. Und wieder gelassen. Weswegen sich die Druckerei auf ihre Kernkompetenzen konzentriert und damit auch auf das Gesehenwerden.
Einfach mal schnell durch die Büros gehen, um ins Werk 1 zu kommen: Das macht Helmut König nicht. Der Produkt- und Vertriebsmanager von Staudigl-Druck bleibt bei seinen Kollegen stehen, stellt sie vor und erzählt, welche Aufgabe sie haben. Das, was sie können, kann er nicht. Und das ist nicht schlimm, sondern notwendig. Gemeinsam prägen sie das Unternehmen. Und versuchen mit viel Einsatz, Krisen wie Corona, Fachkräftemangel, Papier- und Energiepreise etwas entgegenzusetzen.
Das schafft man laut Helmut König nur, wenn man sich auf seine Kernkompetenzen konzentriert – im Fall der Donauwörther Druckerei auf Plakate und Kalender. Diese Erfahrung hat sie allerdings erst machen müssen. Vor etwa acht Jahren hatte das Unternehmen probiert, in die Breite zu gehen. Zum Beispiel mit Stoffdrucken und Rahmensystemen für die Werbetechnik. Doch es war zu spät dran, längst gab es eigene Experten auf diesem Gebiet.
Der gelernte Drucker, seit 26 Jahren bei Staudigl, sagt: „Wir wären nur erfolgreich gewesen, wenn wir exzellent gewesen wären. Wir hatten aber nicht die Kapazitäten, um uns ausreichend in diese Art von Sublimationsdrucken reinzuhängen." Sich langfristig Marktanteile über den Preis zu sichern, funktioniere nicht. Zumindest nicht, wenn man nachhaltig wachsen wolle. "Doch wir haben daraus gelernt und darauf kommt es schließlich an. Viele Innovationen entstehen erst nach Fehleinschätzungen."
Gewachsen ist Staudigl durch Ideen wie 123plakat.de. Diese Website ist knapp 18 Jahre alt und führt freie Plakatstandorte mit einem Druckauftrag zusammen. Viele Jahre lang waren Staudigl und sein Partner CAW Media die Einzigen, die so etwas anboten. Heute nennt man diese plattformbasierte Vermarktungsmöglichkeit von Großflächen programmatisches Buchen.
Helmut König beschreibt: "Wir mussten nur das, was ohnehin schon existiert, kombinieren und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen." Er meint damit den Flächenstand insgesamt, den tagesaktuellen Freistand und die Möglichkeit, das Plakat zu bestellen. Zu Anfang war der Auftritt schlicht, rein auf seine Funktion fokussiert. Heute finden sich auf der Seite Karten zu den verschiedenen Standorten samt Fotos.
Welche Strategie Staudigl verfolgt, wie das Unternehmen Fachkräfte gewinnt und wie es sich weiterentwickeln will, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von Druck & Medien. Sie kann hier als Heft oder zum Download als E-Paper bestellt werden.
Über die mittlerweile vorhandene Konkurrenz in diesem Bereich freut er sich: "So wird Außenwerbung durch andere große Namen bekannter. Das kommt dann zum Schluss auch Staudigl zugute." Ein Selbstläufer ist die Plattform aber nicht. "Wir müssen immer wieder nachschieben – mit SEO, Google-Werbung, mit unserer Energie. Wir müssen im Netz immer sichtbar sein."
Wie Stuadigl sich weiterentwickeln will, welche Strategie es verfolgt und wie das Unternehmen Fachkräfte gewinnt, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von Druck & Medien. Sie kann hier als gedrucktes Heft oder zum Download als E-Paper bestellt werden.
Außerdem in dieser Ausgabe:
Groß drucken, groß Denken: Wie Texsib gewachsen ist
Dossier: Preise für Drucksachen selbstsicher verhandeln
Wachsen im Verpackungsdruck: Wie Druckereien an den Umsätzen teilhaben können
Wie die Druckerei Janetschek mit mehreren Projekten nachhaltiger druckt
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