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Ralf Lokay (Bild: Druckerei Lokay)
13.09.2022  Wirtschaft
Warum die Druckerei Lokay klimapositiv arbeitet
Die Druckerei Lokay arbeitet nicht mehr nur klimaneutral, sondern inzwischen klimapositiv. Was das bedeutet und warum es für Firmenchef Ralf Lokay so wichtig ist.
Klimaneutral war ihm nicht mehr gut genug. Vor einem Jahr entschloss sich Ralf Lokay, mit seiner Druckerei einen Schritt weiter zu gehen. Er wollte mehr gegen die Erderwärmung unternehmen: "Klimaneutral ist gut, aber es geht nicht weit genug", sagt der Druckereibesitzer.

Um sich „klimaneutral“ zu nennen, muss ein Unternehmen nicht einmal komplett emissionsfrei sein. Es muss nur die herrschenden Standards erfüllen. Den international führenden Standard setzt das Greenhouse Gas Protocol (GGP). Das enthält zwei Erleichterungen, um die Hürden für Neueinsteiger nicht zu hoch zu setzen, informiert die Druckerei.

Erstens genüge es, selbstgesteckte Ziele bei der CO2-Reduktion zu erreichen und die übrigen Emissionen nachträglich zu kompensieren. Dazu kauft man Zertifikate von Klimaschutzprojekten. Irgendwo auf der Welt wird dann exakt die Menge an CO2 ausgeglichen, die im Unternehmen freigesetzt wurde.

Zweitens würden zwar große Teile der Wertschöpfungskette betrachtet, aber eben nicht alle. Von den drei Teilbereichen, den so genannten Scopes, verlangt das GGP lediglich eine Bilanzierung von Scope 1 und 2. Diese beschränken sich auf die klimaschädlichen Gase, die direkt vor Ort entstehen oder bei den Energielieferanten. Alles, was vor den Toren des Werksgeländes passiert oder beim Konsumenten, darf unberücksichtigt bleiben. Das Resultat: Nur ein Bruchteil aller „klimaneutralen“ Unternehmen weltweit erfasst und vermeidet die Emissionen aus Scope 3.

In den ersten beiden Scopes war die Druckerei Lokay früh klimaneutral: im Jahr 2007, dank enormer Emissions- Einsparungen und Kompensation. Seitdem konnten Ralf Lokay und sein Team mehr als 90 Prozent der produktions- und energiebedingten Treibhausgase vermeiden. Das gelingt nur mit einer Kombination vieler Maßnahmen: So nutzt die Druckerei ausschließlich Ökostrom, installierte ein LED-Beleuchtungssystem mit Bewegungsmeldern, nutzt die Abwärme der Druckmaschinen fürs Heizen, verwendet ressourcenschonende Maschinen und stellte den Fuhrpark auf Hybrid- und Elektroautos um.

Jetzt ist der Druckereibesitzer in der Lage, auch die Emissionen aus Scope 3 anzugehen. Zu den indirekten Emissionen gehören zum Beispiel: Anfahrtswege der Mitarbeitenden, die Klimaperformance der Hotels bei Messe-Übernachtungen oder die Herstellung neuer PCs fürs Büro. So wird zum Beispiel bei Hotels gebucht, die selbst klimaneutral sind. Oder der Weg zur Arbeit mit Diensträdern gefördert. Auch die Entsorgung von Papier, das bei Lokay bedruckt wurde, wird in die Rechnung aufgenommen. Und nur das, was wirklich nicht vermeidbar ist, wird schließlich mit Zertifikaten kompensiert.

"Unser Ehrgeiz ist, irgendwann an wirklich jeder Stelle des Prozesses jede Form von Treibhausgasen zu vermeiden", sagt Druckereichef Ralf Lokay. "Solange wir das nicht schaffen, gleichen wir die verbliebenen Emissionen gleich doppelt aus. Wir wollen das Klima nicht bloß schonen, wir wollen den Klimawandel aufhalten. Darum sind wir ab sofort klimapositiv." (kü)

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