Willy Winkle ist tot. Der im schwäbischen Murrhardt geborene Unternehmer hatte bereits im Alter von 14 Jahren eine Lehre zum Schriftsetzer absolviert. Anschließend lernte er bei Gmähle in Bad Cannstatt den Beruf des Stempeltechnikers und Flexographen. 

Winkle entwickelte das "Wiku-Mater", mit dem bessere Flexoklischees und Gummistempelplatten hergestellt werden konnten. Die nächste berufliche Station führte ihn zur Firma Paja nach Frankfurt am Main, wo er Abteilungsleiter wurde. Bei Reclam in Stuttgart war er schließlich für die Verbesserung der Buchdruckrotationen verantwortlich, an denen auf sein Bestreben hin Semperit-Gummiklischees eingesetzt wurden.  

Schließlich machte sich Willy Winkle mit dem Vertrieb des Wiku-Mater selbstständig und gründete im Elternhaus die Firma Stempel-Winkle. Der Geschäftsführer investierte laufend in neue Technik, in ein eigenes Firmengebäude und in weitere Innovationen.

In den 1970er Jahren wurde bei Winkle eine der ersten Produktionsanlagen zur Herstellung von photopolymeren Flexodruckklischees von Uniroyal installiert. Winkle beriet außerdem die BASF bei der Verbesserung der Nyloflex-Druckplatten und setzte als eines der ersten Unternehmen die neue Technik des japanischen Herstellers Asahi ein.

1984 tratt Willy Winkles Sohn Andreas in das Unternehmen ein. Am neuen Firmensitz in Murrhardt installierten beide moderne Bild- und Textverarbeitungssysteme und investierten in einen der weltweit ersten Platten-Fertigungsautomaten.

Heute fertigt die Firma Winkle Klischees für den Flexodruck und den Buchdruck sowie Sleeves für den Verpackungsdruck. Das Unternehmen betreibt drei Gravurlaser und drei Fertigungslinien. Die Kunden kommen aus ganz Europa. Des Weiteren vertreibt Winkle Lasergravur-Gummiplatten, die selbst hergestellt werden. (kü)  

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