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News / Zeller+Gmelin erweitert das Druckfarben-Portfolio
Anwendungsbeispiel für das Inkjet-Verfahren im Becherdruck. (Bild: Zeller+Gmelin)
18.05.2022  Technik
Zeller+Gmelin erweitert das Druckfarben-Portfolio
Zeller+Gmelin, spezialisiert auf Druckfarben, bietet in Zukunft auch Tinten für den Digitaldruck an. Wie der Hersteller sein Portfolio erweitern will.
Der Druckfarbenhersteller Zeller+Gmelin, der sich auf strahlenhärtende Farbsysteme für den Offset- und Flexodruck spezialisiert hat, weitet sein Angebot mit UV-härtenden und wasserbasierten Lösungen für den Inkjet-Druck aus.

Die 2019 getroffene Entscheidung zur Erweiterung hat zum Ziel, die Marke Zeller+Gmelin als weltweiten Hersteller von Druckfarben in den Segmenten Etiketten und Verpackungen sowie Formkörper und Metal Dekoration zukunftsorientiert zu sichern. Dazu wurde das vorhandene Team um Inkjet-Spezialisten ergänzt. Gleichzeitig erfolgte eine umfassende Investition in moderne Infrastruktur für Forschung und Entwicklung sowie die Produktion. Außerdem wurde ein eigenes Drucklabor für das Inkjet-Verfahren eingerichtet.

Die Aktivitäten konzentrieren sich auf UV-härtende und wasserbasierende Inkjet-Farbsysteme. Zeller+Gmelin setzt bei der Entwicklung hauptsächlich auf die Zusammenarbeit mit Systemintegratoren und Maschinenherstellern, sagt Jochen Christiaens, der als Digitaldruck-Spezialist für dieses strategische Geschäftsfeld zuständig ist. Ziel sei es, Synergien aus dem Wissen über Chemie und der Inkjet-Technologie sowie aus dem anwendungsbezogenen Know-how zu nutzen.

Aktuell findet die Entwicklung primär für Anwendungen im Großformatdruck und im wachsenden Markt des industriellen Digitaldrucks für die individuelle Gestaltung auf Glas, Kunststoff und Metall statt. Daneben rücken traditionelle Geschäftsfelder des Unternehmens wie Schmalbahn-, Metall- und Formkörperdruck ebenfalls in den Fokus. 

Eine Besonderheit im Inkjet-Geschäft ist auch der Vertrieb. Die Lieferung von Tinte ist derzeit in der Regel an ein Drucksystem und somit an einen Maschinenhersteller gebunden. Im Etikettendruck können Druckbetriebe bislang nicht wie bei klassischen Druckfarben aus mehreren Anbietern wählen. Jochen Christiaens hält es für die nächsten Jahre noch nicht für möglich, dass im Markt Tintenserien angeboten werden können, die einen einfachen und schnellen Wechsel in Inkjet-Anlagen ermöglichen.

Das Inkjet-Verfahren zeigt im Schmalbahn-Segment seit vielen Jahren eine positive Entwicklung und besitzt auch für die Zukunft großes Wachstumspotenzial. Es erlaubt das Bedrucken vielfältiger Substrate mit brillanten Farbtönen, und ist mit Folienveredelungen kombinierbar. Bei kleiner werdenden Auflagengrößen und schnellen Jobwechseln ermöglicht der Inkjet-Druck eine gute Produktionsleistung bei anspruchsvoller Druckqualität und geringem Wartungsaufwand. Somit ist zu erwarten, dass sich die Technologie kontinuierlich weiterentwickelt und sich auf diese Weise in neuen Anwendungsgebieten etablieren wird.

Strahlungshärtende Druckfarben für den Flexo- und Offsetdruck erleben ebenso wie Inkjet-Tinten gerade turbulente Zeiten. Neben der Optimierung von Qualität und Prozessstabilität stehen sie verstärkt im Fokus von regulatorischen Bestimmungen. Sie reichen von verschiedenen gesetzlichen Vorgaben wie der Europäischen Chemikalienverordnung oder der Schweizer Bedarfsgegenständeverordnung  bis hin zu kundenspezifischen Vorgaben wie der Nestlé Guidance Note on Packaging Inks.

Aus diesem Grund ist Jochen Christiaens überzeugt, dass sich in Zukunft wässrige Inkjet-Tinten für bestimmte Anwendungen durchsetzen werden. Er erwartet allerdings einen langsamen Technologiewandel, der sich über die kommenden fünf bis zehn Jahre erstrecken kann. (kü)

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