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28.04.2017  Wirtschaft
Heftiger Streit unter den Gesellschaftern
Die Mehrheitsgesellschafter streiten mit den Minderheitsgesellschaftern von der Print Media Group (PMG) aus Heidelberg um die vollständige Übernahme des Druckunternehmens. Die PMG war im Juni 2009 bei Neef + Stumme eingestiegen, nachdem das Unternehmen Insolvenz anmelden musste.
Unter den Gesellschaftern der Neef + Stumme Premium Printing GmbH & Co. KG (N+S) ist ein schwerer Konflikt über die Frage ausgebrochen, wer den anderen aus dem Unternehmen auskaufen darf. Anfang 2009 hatte die angesehene Druckerei Neef+Stumme überraschend Konkurs anmelden müssen, nachdem eine Warenkreditversicherung dem Unternehmen gekündigt hatte. Den Gesellschaftern Andreas Bauer und Dorothy Stumme gelang es mit einer Nachfolgegesellschaft, die wesentlichen Teile des Unternehmens zu retten.

An der N+S war nun allerdings auch die Print Media Group GmbH & Co. KG (PMG) aus Heidelberg mit 24,9 Prozent als neuer Gesellschafter beteiligt, die frisches Kapital in die Firma brachte. Zur PMG gehörten bereits die Unternehmen Griebsch und Rochol Druck in Hamm, Dierichs Druck + Media in Kassel, Prints+Forms Special Color Druck in Großwallstadt und der PubliKom-Z in Kassel und Essen. Ziel war eine wachsende Kooperation besonders im Vertrieb, auch eine weitergehende Integration stand auf dem Programm.

Eine Gesellschaftergruppe muss gehen

Schon bald stand allerdings fest, dass die Chemie zwischen den Gesellschaftern nicht stimmt, die Unternehmenskulturen zu verschieden sind und eine Seite deshalb ihre Anteile verkaufen muss. Haben wollen das gut laufende Unternehmen aber sowohl die PMG als auch die Mehrheitsgesellschafter Andreas Bauer und Dorothy Stumme.

Der 1. Januar 2011 ist der Tag, an dem erstmals die PMG ihre Option ausüben darf, die restlichen 75,1 Prozent der Anteile zu erwerben. Die Mehrheitsgesellschafter können dem allerdings widersprechen und dürfen dann ihrerseits die Minderheit aus dem Unternehmen drängen. Drei Wochen Zeit haben die Mehrheitseigentümer für ihre Reaktion. Diese Regelung ist der Knackpunkt, an dem der schwelende Konflikt nun offen ausbrach.

Offener Konflikt

Der Konflikt wurde öffentlich, als die PMG am 11. November in einer Pressemitteilung bekanntgab, die Übernahme von N+S sei definitiv in die Wege geleitet und die Mehrheitseigentümer würden freiwillig ausscheiden. Das sehen diese entschieden anders: Es habe nie eine Zustimmung zur Übernahme gegeben und man strebe im Gegenteil selber an, die Gegenseite auszukaufen.

Die Mehrheitseigentümer warnen zudem in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung wörtlich vor einer "feindlichen Übernahme" von N+S und "dass das Konzept der PMG große Ähnlichkeiten mit dem Arquana-Konzept aufweist." Sie wissen zudem Management und Betriebsrat auf ihrer Seite und befürchten den Verlust langjährig gewachsener Kundenbeziehungen.

Über die Zukunft von N+S werden nun wahrscheinlich die Gerichte befinden müssen. So stehen als Gewinner bislang nur die Anwälte beider Seiten fest, die sich auf einen längeren Prozess mit respektablem Streitwert freuen dürfen.
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