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21.02.2022  Wirtschaft
Rohstoffpreise setzen der Druckfarbenindustrie zu
Im zurückliegenden Jahr wurden weniger Druckfarben produziert. Welche Entwicklungen die Druckfarbenhersteller belasten und welche Prognose der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) abgibt.
In Deutschland wurden im Jahr 2021 rund 1.585 Tausend Tonnen Lacke, Farben und Druckfarben verkauft – ein Rückgang von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im laufenden Jahr gibt es voraussichtlich einen leichten Anstieg um 1 Prozent auf 1.600 Tausend Tonnen, berichtete Peter Jansen auf der virtuellen Jahreswirtschaftskonferenz des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL).

Der Umsatz der in Deutschland verkauften Lacke, Farben und Druckfarben stieg 2021 gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozent auf 5,58 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr erwartet der VdL einen Anstieg um 5 Prozent auf gut 5,85 Milliarden Euro.

Gleich eine ganze Reihe von Entwicklungen drücken die Ergebnisse der Farbenhersteller: Neben Rekordpreisen am Rohstoffmarkt und einem starken Dollar, erschweren gestörte Lieferketten, Produktionsausfälle bei Pigmenten und Epoxidharzen sowie mangelnde Transportkapazitäten den Markt.

Der Absatz von Druckfarben ist 2021 weiter zurückgegangen – es wurden 224.000 Tonnen produziert, ein Minus von 4 Prozent. Insgesamt wurden Druckfarben für Publikationen und Verpackungen im Wert von 765 Millionen Euro umgesetzt.

Pandemie, Inflationsgefahr und die angespannte weltpolitische Lage machen eine Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung schwierig. Ohne wesentliche weitere Störungen erwartet der VdL ein Wachstum in der Produktion der deutschen Farbenhersteller um rund 1 Prozent.

"Am voraussichtlichen Ende der akuten Covid-19-Pandemie lässt sich wohl feststellen, dass die Farbenindustrie mit einem blauen Auge davongekommen ist und sich sogar in Teilen von der negativen Gesamtentwicklung abkoppeln konnte und jetzt insgesamt optimistisch nach vorne sieht", fasst Verbandspräsident Peter Jansen zusammen. Zu verdanken sei dies auch umsichtigem Wirtschaften und einer enormen Leistungsbereitschaft in den Belegschaften der mittelständisch geprägten Branche.

Die politische Arbeit des Verbandes ist zurzeit von den Themen deutsche Druckfarbenverordnung und dem Europäischen Green Deal gepr gt, erläuterte Hautgeschäftsführer Martin Kanert. Ende 2021 habe man zusehen müssen, wie die Bundesregierung trotz aller Kritik eine nationale Druckfarbenverordnung verabschiedet und einer einheitlichen europäischen Regelung vorgegriffen hat. Nun wolle man die Übergangsfrist nutzen, um über alle Kanäle darauf zu drängen, dass eine europäische Lösung etabliert wird.

Beim European Green Deal konstatierte Kanert einen erheblichen Handlungs- und Erwartungsdruck auf Seiten der EU-Kommission. "Die Lack und Druckfarbenindustrie ist wegen ihrer extremen Vielfalt der Produkte und Formulierungen insbesondere bei der neuen Chemikalienstrategie erheblich belastet. Alle Beteiligten sollten sich hier von wissenschaftlichen Erkenntnissen und nicht von politischen Absichten leiten lassen." (kü)

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