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News / Sorge um die Technikerausbildung
28.04.2017  Wirtschaft
Sorge um die Technikerausbildung
Während der Herbsttagung am 26. Oktober 2010 in Leipzig diskutierte der bildungspolitische Ausschuss des bvdm die aktuelle Entwicklung an einigen Schulstandorten in Deutschland. Ohne Abstimmung mit der Wirtschaft seien in den vergangenen Jahren neue Tech­nikerschulen mit dem Schwerpunkt Druck- und Medientechnik entstanden oder seien geplant, kritisiert der Ausschuss.
Mit den etablierten und in der Wirtschaft anerkannten Technikerschulen in München, Stuttgart, Nürnberg, Frankfurt, Düsseldorf und Bielefeld bestehe ein abgestimmtes Netzwerk, das die Bedarfe der Wirtschaft und die sonstigen Weiterbildungsmöglichkeiten der Branche wie Meister- und Medienfachwirte­qualifikation oder Studium berücksichtige. Der bvdm befürchtet, dass aufgrund der derzeitigen inflationären Entwicklung an Berufsschulen der Stellenwert der Technikerschulen im Kontext mit den anderen Weiterbildungsmöglichkeiten in Frage gestellt werden könnte.

Der bildungspolitische Ausschuss sieht es als eine seiner wesentlichen Aufgaben an, Zielvorgaben für die Schaffung von verbindlichen Bildungsstandards auf allen Ebenen der Aus- und Weiterbildung der Druck- und Medienwirtschaft zu definieren. Diese Zielvorgaben seien sowohl auf der Berufsbildungs-, als auch auf der Weiterbildungsebene weitgehend erreicht worden. Mit dem Medienfachwirt und dem Industriemeister Print wurden zwei Weiterbildungsprofile auf dem Bildungsmarkt platziert, die eine nebenberufliche Fortbildung für Facharbeiter ermöglichen. Ebenso hat der Verband gemeinsam mit den sechs etablierten Technikerschulen eine Rahmenplanempfehlung erarbeitet, die dieser Zielvorgabe entsprechen.

Aktuell qualifizieren die sechs Technikerschulen jährlich etwa 150 Fachkräfte zum Druck- und Medientechniker. Diese Zahlen entsprechen im Wesentlichen dem Bedarf der Branche in den Regionen. W. Arndt Bertelsmann, Vorsitzender des Ausschusses, betonte, dass die Verbandsorganisation keinesfalls gegen die Etablierung neuer Standorte ist, wenn diese mit den regionalen Verbänden abgestimmt sind und den Zielvorgaben der Rahmenempfehlung entsprechen. "Wir wollen Transparenz in der Weiterbildung und plädieren deshalb für eine nachhaltige Weiterbildungsstruktur. Diese sollte von den Unternehmen der Branche verstanden werden und den Absolventen Chancen eröffnen", sagte er. (kü)
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