Der Verband Druck Medien Österreich wendet sich in einem offenen Brief an die papierherstellenden Unternehmen. Was der Verband neben einer Offenlegung der Preisstruktur fordert und welche Antwort er vom Papierhersteller Sappi bereits erhalten hat.
In einem offenen Brief hat sich der Verband Druck Medien Österreich an die papierherstellenden Unternehmen gewandt, um die aktuellen Preissteigerungen auf Papiere zu hinterfragen.
Darin heißt es:
"Nahezu zeitgleich am 14. Oktober erhielten Druckereien von verschiedenen Herstellern Schreiben, in denen eine Preissteigerung von 100 bis 150 Euro pro Tonne Papier aufgrund gestiegener Energiepreise verkündet wird. Betroffen davon sind auch bereits bestellte und produzierte Waren. Weitere Preissteigerungen werden in Aussicht gestellt. Sowohl Zeitpunkt als auch die Höhe der Preissteigerung sind irritierend, zumal nahezu zeitgleich, am 12. Oktober, die Europäische Kommission kartellrechtliche Nachprüfungen in den Geschäftsräumen unterschiedlicher Unternehmen der Zellstoffindustrie durchgeführt hat. Der Verband Druck Medien fordert eine Stellungnahme der Papierhersteller zu den Preissteigerungen und eine transparente Offenlegung der Preiserhöhungen im Jahr 2021. Immerhin sind die Preise für Papiere schon vor dem Energiezuschlag um bis zu 30 Prozent gestiegen - und das innerhalb eines Jahres."
Der Brief ging an Austropapier sowie Heinzel Holding, Lenzing, Mondi, Norske Skog Bruck, Sappi und UPM.
Von Sappi erhielt der Verband Druck Medien mittlerweile eine Stellungnahme. In dieser betont Sappi: "Auch wenn es für Sie auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen mag, trägt Sappis allgemeiner Energiezuschlag dazu bei, unser partnerschaftliches Verhältnis mit dem Druckgewerbe (oder der Druckindustrie) weiterhin aufrecht zu erhalten. Denn nur auf diese Weise sieht sich Sappi in der Lage, die Produktion in seinen Werken in einer ökonomisch verantwortbaren Weise fortzusetzen und somit seine Kunden auch in Zukunft nachhaltig beliefern zu können."
Der Verband Druck Medien Österreich fordert die Papierindustrie auf, zu den jüngsten Preissteigerungen eine Stellungnahme abzugeben und die Preisgestaltung offenzulegen. Außerdem appelliert er an die papierherstellenden Unternehmen, die steigende Nachfrage in Österreich vorrangig zu behandeln und die Kapazitäten für grafisches Papier wieder zu steigern. (kü)
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