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News / Neue Herausforderungen im digitalen Verpackungsdruck
Tim Sykes (Bild: Messe Düsseldorf)
28.10.2021  Strategie
Neue Herausforderungen im digitalen Verpackungsdruck
Ein Artikel der Reihe drupa Essentials of Print befasst sich mit den Herausforderungen im digitalen Verpackungsdruck. Autor Tim Sykes über Trends und den Wandel in der Branche.
Tim Sykes ist Brand Director bei Packaging Europe. Er untersucht die Herausforderungen, die der digitale Wandel mit sich bringt.

Wenn alle Marktforschungen der letzten Jahre ein Marktwachstum von 10 bis 15 Prozent CAGR (Compound Annual Growth Rate) mit entsprechendem Zuwachs an Marktanteilen für die kommenden Jahre prognostizieren, mag es unnötig provokant klingen, zu behaupten, dass der Digitaldruck im Verpackungsbereich die Erwartungen nicht erfüllt hat.

Das Nutzenversprechen des Digitaldrucks ist hinlänglich bekannt: Die Möglichkeit, innerhalb weniger Stunden vom PDF zum POS zu gelangen, macht nicht nur Kleinauflagen und coole Personalisierungskampagnen wirtschaftlich, sondern ermöglicht auch eine effizientere Lieferkette und eine schlankere Lagerverwaltung.

Der digitale Druck von Verpackungen erfüllt somit eine ganze Reihe wichtiger Markttrends und -anforderungen, von flexiblen Marketingkampagnen und der Zunahme von Artikelgruppen bis hin zur Rationalisierung von Prozessen für eine schnellere Markteinführung. In vertraulichen Gesprächen, die in den vergangenen Jahren geführt wurden, haben jedoch sowohl Markeninhaber als auch Digitaldruckspezialisten eine leichte Enttäuschung darüber geäußert, dass einige der idealistischeren Vorhersagen der digitalen Eroberung noch nicht eingetroffen sind. Was sind die Gründe dafür? Und befindet sich die Post-Covid-Welt an einem Wendepunkt?

Wir brauchen nicht alles maßgeschneidert
Beginnen wir mit dem vielleicht grundlegendsten und offensichtlichsten Punkt: Der größte Teil des Marktes bedient nach wie vor Aufträge mit hohen Auflagen für Verpackungen, die für die Regale des stationären Einzelhandels bestimmt sind.

Montserrat Peidro, Leiterin des Digitaldruckgeschäfts von Heidelberg, erklärt: "Die Hauptvorteile des Digitaldrucks liegen in den Kosten pro Schachtel bei kleinen und mittleren Auflagen in den schnelleren Durchlaufzeiten, die zu einer schlanke- ren Lieferkette führen, und der Möglichkeit, einzigartige Schachteln rentabel herzustellen. Beispiele hierfür sind Verpackungen mit Sicherheits- merkmalen, eindeutige Kennzeichnungen für die Rückverfolgung von Waren, Codes für vernetzte Verpackungen und solche, die für bestimmte Profile oder Zielgruppen personalisiert sind."

Dennoch besteht natürlich nach wie vor eine große Nachfrage nach traditionellen Druckverfahren und Standardverpackungen, die in großen Mengen und mit hohen Geschwindigkeiten hergestellt werden – außerdem bewältigen traditionelle Druckverfahren größere Auflagen nach wie vor kostengünstiger und sind sie in der Regel eine wesentlich geringere Investition. Das ist keine Neuigkeit, aber diejenigen unter uns, die sich an disruptiven Innovationen berauschen, täten gut daran, sich an die anhaltende Anziehungskraft der einfachen Mathematik zu erinnern. Solange nicht jeder eine maßgeschneiderte Lösung braucht, wird es einen Platz für analoge Lösungen geben.

Es gibt jedoch einen bedeutenden und wachsenden Verpackungsmarkt, in dem der Digitaldruck einen Mehrwert bieten kann. Markeninhaber müssen ihre zahlreichen Artikel differenzieren und die Frequenz von Marketingkampagnen erhöhen, um die Aufmerksamkeit der Verbraucher zu erhalten. In diesem Kontext ist nicht der reine Produktionsumfang, sondern die Flexibilität der Schlüssel zur Produktivität.

"Die Druckgeschwindigkeit des analogen Drucks berücksichtigt nicht die gesamte Einrichtung der Druckmaschine, einschließlich Farbkalibrierung, Makulatur, Plattenherstellung und Montage", sagt Marcelo Akierman (HP Indigo Marketing Manager - Region EMEA). "Die Zeit bis zur Markteinführung wird durch den Digitaldruck drastisch verkürzt; die Markeninhaber können den Proof vor Ort erstellen und das Finishing zur Fertigstellung vornehmen."

Was Endverbraucher wollen und welche Rolle der Digitaldruck in der neuen Industrie 4.0-Verpackungslandschaft einnehmen wird, lesen Sie im vollständigen Artikel, der hier abgerufen werden kann. 
 
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