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01.11.2010  Wirtschaft
Kreativer Nachwuchs zu Gast in Lenningen
Mehr als 250 Teilnehmer kamen zum Symposium der Papierfabrik Scheufelen Ende Oktober dieses Jahres in Lenningen. Ein Programm rund um die Faszination von Design, Druck, Produktion und edlem Papier erwartete die Gäste.
Nachhaltigkeit sieht Scheufelens CEO Michael Spallart neben der Ökonomie und Ökologie des Unternehmens vor allem in der Ausbildung und Weiterentwicklung des Nachwuchses. Er forderte die Teilnehmer auf, sich als Botschafter für die Papierindustrie, für Scheufelen zu sehen, Eigeninitiative einzubringen und die Begeisterung für das nachhaltige Produkt Papier mitzunehmen.

Seit mehr als 30 Jahren befasst sich der Gründer und Mitinhaber von Schaffner & Conzelmann, Designersfactory in Basel/Schweiz, Jean Jacques Schaffner mit interdisziplinären Konzepten zur Vermittlung von Botschaften, Markenimages und Wissen. Er forderte die künftigen Designer auf, Papierberatung als Teil der gesamten Kreationsdienstleistung zu sehen und die Koordination zwischen allen Beteiligten zu übernehmen. Wichtig auch deshalb, weil in vielen Unternehmen die Tendenz zunimmt, durch weltweite Ausschreibungen Kreative weitgehend aus dem Produktionsprozess auszuschließen. Sein Credo: "Papier ist keine Hardware, sondern immer Teil der gesamten Kommunikation".

"Jenseits von Gut und Böse, über die Tücken im Produktionsalltag", referierte Sylvia Lerch, Geschäftsführerin der Material- und Produktionsagentur König & Lerch in München. Mit anschaulichem Bildmaterial zeigte sie auf, woran Produktionen scheitern können, wenn nicht die einzelnen Bereiche sorgsam geplant und abgestimmt sind. Häufig liegt die Ursache, warum etwas schief gehen kann, im Zeitmangel. "Gutes braucht Zeit, zum Nachdenken, zum Ausprobieren, für Nachbesserungen - und stabile Beziehungen zu beteiligten Geschäftspartnern", rät Sylvia Lerch den Teilnehmern.

Scheufelen wird Mitte November 2010 das neue Internet-Portal eröffnen. Udo Sanne, Geschäftsführer der Stuttgarter Werbeagentur Sanshine Communications, erläutert in seinem Referat "Paper goes digital" den neuen Online-Auftritt. Der Geschäftsführer der Stuttgarter Designagentur Strichpunkt, Jochen Rädeker, provozierte bewusst mit seinen 20 Thesen zum Thema "Gutes Design braucht keine Werbung". Aus seiner Sicht hat sich die klassische Werbung stark verändert. Waren bis vor wenigen Jahren die Aussagen noch glaubwürdig und nachvollziehbar, überbietet sich heute die Werbebranche durch Entertainment, Übertreibung oder gar Schwindelei. Werbung muss authentisch, ehrlich sein. Jochen Rädeker gibt den Nachwuchskreativen auf den Weg, Verantwortung zu übernehmen. Für ihn ist Design nicht nur ein Job, sondern eine Haltung und Lebenseinstellung - nicht ohne zu betonen, dass "gutes Design ohne gute Idee nichts ist". (kü)
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