Mehr Umsatz, weniger Verlust
Die Heidelberger Druckmaschinen AG veröffentlicht die vorläufigen Geschäftszahlen für das zweite Quartal, das bei dem Konzern am 30. September endete. Der Umsatz stieg, das Betriebsergebnis ist aber noch negativ.
Nach vorläufigen Berechnungen verbesserte sich der Auftragseingang mit 651 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr mit 534 Millionen Euro, wovon etwa 39 Millionen Euro auf Währungseffekte entfallen. Obwohl dies gegenüber dem durch Sondereinflüsse wie Währungseffekte oder Messen geprägten Vorquartal einen Rückgang darstellt, liegt der vorläufige Auftragseingang im Rahmen der eigenen Planungen.
Der vorläufige Umsatz stieg im Jahresvergleich auf 633 Millionen Euro, im Vergleich zum Vorjahr mit 499 Millionen Euro, inklusive Währungseffekte von rund 38 Millionen Euro, und lag damit auch über dem Vorquartal. Aufgrund der Restrukturierungsmaßnahmen bewegt sich das vorläufige Betriebsergebnis ohne Sondereinflüsse in einer Bandbreite von minus fünf bis minus zehn Millionen Euro und hat sich damit gegenüber dem Vorjahresquartal mit minus 65 Millionen Euro und dem Vorquartal mit minus 35 Millionen Euro verbessert.
"Die vorläufigen Zahlen zeigen, dass unsere organisatorische und strategische Neuausrichtung greift. Durch unsere verbesserten Strukturen profitieren wir weiterhin von dem konjunkturellen Aufschwung sowie der Erholung in den Industrieländern und bestätigen daher unsere Prognose für das Geschäftsjahr", sagt Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg. "Mittelfristig wird auch das erwartete Wachstum in den für uns strategisch wichtigen Bereichen Verpackungsdruck, Dienstleistungen, Verbrauchsmaterialien und die weiterhin positive Entwicklung in den Schwellenländern den Erfolg von Heidelberg zusätzlich unterstützen."
Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2010/11 ergab sich bei den Sondereinflüssen ein Ertrag in Höhe von sieben Millionen Euro. Das vorläufige Finanzergebnis im zweiten Quartal beläuft sich auf rund minus 50 Millionen Euro, im Vorjahr waren es minus 27 Millionen Euro. Neben den Finanzierungskosten wirkten sich unter anderem Einmalaufwendungen im Rahmen der Tilgung von Kreditverbindlichkeiten aus den Mitteln der Kapitalerhöhung negativ aus. Trotz Auszahlungen im Rahmen der Restrukturierung erzielte Heidelberg im zweiten Quartal einen im Bereich der Erwartung liegenden leicht positiven Free Cashflow.
Ausgeglichenes operatives Ergebnis angestrebt
Für das laufende Geschäftsjahr 2010/11 rechnet Heidelberg weiterhin mit einem moderaten Umsatzwachstum. Von den steigenden Deckungsbeiträgen und den bisher erreichten Einsparungen soll das operative Ergebnis profitieren: Im laufenden Geschäftsjahr strebt das Unternehmen bei stabiler Konjunkturentwicklung unverändert ein ausgeglichenes operatives Ergebnis an. In der Geschäftsjahresplanung ist bei der Betrachtung der Konjunkturentwicklung auch ein entsprechender Produktmix in den jeweiligen Märkten berücksichtigt. Die Finanzierungskosten und Einmalaufwendungen im Rahmen der Tilgung der Kreditverbindlichkeiten aus den Mitteln der Kapitalerhöhung werden das Finanzergebnis aber wie erwartet belasten. Die nach der erfolgreichen Kapitalerhöhung erfolgte Rückführung der Verbindlichkeiten wird in den verbleibenden Monaten des laufenden Geschäftsjahrs allerdings entlastend wirken. Insgesamt erwartet Heidelberg für das laufende Geschäftsjahr unverändert einen deutlichen Jahresfehlbetrag.
"Mit der erfolgreichen Kapitalerhöhung konnten wir unsere Verschuldung deutlich reduzieren und die finanzielle Stabilität der Heidelberg Gruppe langfristig stärken. Durch die verbesserte Finanzierungsstruktur haben wir zudem eine solide Basis für nachhaltiges Wachstum geschaffen, die es uns ermöglichen wird, schnellstmöglich in die Gewinnzone zurückzukehren", so Dirk Kaliebe, Finanzvorstand des Unternehmens. Die endgültigen Zahlen zum zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2010/11 werden am 10. November 2010 veröffentlicht. (kü)