Mehrere Gesellschaften der insolventen Wurzel Mediengruppe sind nicht zu retten. Welche Druckereien darunter sind und wo dem Insolvenzverwalter ein Erfolg gelungen ist.
Die Geschäftsbetriebe der Gmähle-Scheel Print-Medien (Betriebsstätte Esslingen), der Digital Repro Druck, der Dr. Cantz‘schen -Druckerei Medien sowie Schefenacker, alles Gesellschaften der insolventen Wurzel Mediengruppe, sind nicht zu retten. Trotz aussichtsreicher Investorengespräche und endverhandeltem Kaufvertrag kam die beabsichtigte Übertragung auf einen neuen Eigner nicht zustande.
"Kurz vor dem geplanten Termin zur Vertragsunterzeichnung hat mir der Investor mitgeteilt, dass er sein Kaufinteresse zurückzieht, sagt Insolvenzverwalter Dietmar Haffa von Schultze & Braun, dem es zuvor gelungen war, mit der Wurzel Medien sowie der spezialisierten Werbeagentur Markom zwei Gesellschaften der Gruppe erfolgreich zu veräußern.
"Der dauerhafte Erhalt des Geschäftsbetriebs und der damit verbundenen Arbeitsplätze mit einem neuen starken Partner war auch das Ziel bei diesen Gesellschaften und wir waren hier auch kurz vor dem Ziel. Ich bedaure sehr, dass der geplante Verkauf dann so kurzfristig doch nicht zustande kam", sagt Haffa.
Haffa hatte den Geschäftsbetrieb der vier nun von der Schließung betroffenen Gesellschaften nach den Insolvenzanträgen ohne Einschränkungen fortgeführt und sich auf die Suche nach potentiellen Investoren begeben. "Insgesamt sind wir auf rund 100 potentielle Interessenten zugegangen und haben mit mehreren davon ernsthaft verhandelt", berichtet Haffa.
Dem Insolvenzverwalter sei es nach dem Rückzug des Kaufinteressenten aufgrund der Kostenstruktur der betroffenen Gesellschaften leider nicht möglich, die Geschäftsbetriebe dauerhaft weiterzuführen. "Daher bleibt nichts anderes als die Stilllegung der vier Gesellschaften, sagt Haffa. 120 Mitarbeitende sind betroffen und haben vom Insolvenzverwalter die Kündigung enthalten. Die Geschäftsbetriebe ruhen bereits seit dem 1. Februar. Für die Rest- und Abwicklungsarbeiten wird ein kleines Team vor Ort in Esslingen bleiben.
Einen positiven Abschluss der Kaufverhandlungen gab es jedoch für den Standort Schwäbisch Hall der Gmähle-Scheel Print-Medien. Eine österreichische Unternehmerfamilie wird den bisherigen Standort Schwäbisch Hall als eigenständige Gmähle Print & Mailing GmbH weiterführen. Der Standort Schwäbisch Hall sowie insgesamt 30 Arbeitsplätze bleiben erhalten.
"Das ist wiederum ein schöner Erfolg unserer Verkaufsbemühungen. Nach dem Rückschlag bei den anderen Gesellschaften ist es umso erfreulicher, dass uns am Standort Schwäbisch Hall die Rettung gelungen ist", sagt Haffa.
Für das Druckunternehmen Wirtz in Speyer, das ebenfalls Teil der insolventen Wurzel Mediengruppe ist, findet derzeit eine Auslaufproduktion statt. Auch hier hatte ein Investor sein Interesse kurz vor Vertragsabschluss zurückgezogen, nachdem mehrere Schlüsselmitarbeiter das Unternehmen verlassen hatten. Aus wirtschaftlichen Gründen ist dem Insolvenzverwalter eine weitere Fortführung im Insolvenzverfahren nicht möglich. Unabhängig davon laufen aktuell noch weitere Verhandlungen über einen Verkauf. "Ich hoffe weiterhin, dass uns auch hier noch eine Rettung gelingen wird", sagt Haffa. (kü)
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