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01.02.2021  Wirtschaft
Verkauf von Gallus ist geplatzt
Die Gallus-Gruppe bleibt bei Heidelberg: Der Verkauf an die schweizerische benpac holding ist gescheitert, weil der Kaufpreis nicht bezahlt wurde. Die Hintergründe und welche Rolle benpac-Chef Marco Corvi spielt.
Der Verkauf der Gallus-Gruppe durch Heidelberger Druckmaschinen AG an die schweizerische benpac holding ist nicht vollzogen worden. Die benpac holding hat die vereinbarte Kaufpreiszahlung in Höhe von 120 Millionen Euro nicht geleistet, obwohl hierfür laut Heidelberg alle Voraussetzungen vorlagen. Heidelberg sei bis zuletzt davon ausgegangen, die Transaktion erfolgreich abzuschließen und werde seine Rechte geltend machen.

Die fünf Standorte und rund 430 Mitarbeiter der Gallus-Gruppe verbleiben damit bei Heidelberg. Heidelberg führt den Vertrieb und Service des Gallus-Portfolios fort, die persönlichen Ansprechpartner der Kunden bleiben die gleichen. Für die unternehmerische Zukunft von Gallus wird Heidelberg jetzt verschiedene Optionen prüfen.

Der Verkauf von Gallus an die benpac holding wurde im Juli 2020 angekündigt und sollte im Dezember 2020 abgeschlossen werden. Ende vergangenen Jahres kündigten die Parteien jedoch an, dass sich das Closing verzögere. Medienberichten zufolge habe es auch Probleme mit der Anmeldung des Deals beim Bundeskartellamt gegeben. Die Genehmigung sei daher erst kurz vor Weihnachten erfolgt. 

Die "Luzerner Zeitung" hatte in den vergangenen Monaten mehrfach über die benpac holding berichtet. Demnach hätten frühere Mitarbeiter, Geschäftspartner und externe Berater die tatsächliche Größe des Unternehmens in Frage gestellt. Marco Corvi, Chef von benpac, hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Kurz nach der Bekanntgabe, dass sich der Gallus-Deal verzögere, waren zwei Verwaltungsräte von benpac zurückgetreten. 
 
Heidelberg hatte die Zahlungsfähigkeit des Käufers im Vorfeld geprüft. Corvi hatte Heidelberg gegenüber persönliche notarielle Schuldanerkenntnisse in Höhe des ausstehenden Kaufpreises von 120 Millionen Euro abgegeben. Eine Stellungnahme von benpac steht noch aus. 

Heidelberg konnte seit März 2020 die Netto-Verschuldung von in der Spitze 390 Millionen Euro um mehr als 250 Millionen Euro abbauen und die Liquidität um rund 450 Mllionen Euro verbessern. Durch die sich aktuell verschärfende Covid-19-Situation bleibe der Markt jedoch weiter herausfordernd, informiert Heidelberg. Deshalb setze das Unternehmen seinen Transformationskurs mit den dazu eingeleiteten Maßnahmen fort, um weiteren finanziellen Spielraum zu schaffen. Operativ habe sich im abgelaufenen dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres der seit Mai 2020 anhaltende Aufwärtstrend bei Umsatz und Auftragseingang fortgesetzt. (kü)

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