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News / Erste Tarifrunde in der Papierverarbeitung gescheitert
01.02.2021  Wirtschaft
Erste Tarifrunde in der Papierverarbeitung gescheitert
Die Tarifverhandlungen in der Papierverarbeitung wurden vertagt. Welche Positionen die Verhandlungsparteien vertreten.
Die erste Runde der Tarifverhandlungen für die rund 100.000 Beschäftigten der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie (PPKV) ist in Berlin ohne Ergebnis geblieben.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert eine Erhöhung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen um 4,8 Prozent bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. "Das Lob der Arbeitgebervertreter für den großen Einsatz der Beschäftigten, die die Unternehmen bisher gut durch die Krise manövriert hätten, schlägt sich in dem ersten Angebot leider überhaupt nicht nieder", erklärte ver.di-Verhandlungsführer Andreas Fröhlich.
 
Der Hauptverband Papier- und Kunststoffverarbeitung (HPV) bietet ab 1. Oktober 2021 eine Lohnerhöhung von 1,1 Prozent und zum 1. Februar 2022 um ein weiteres Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten an.

"Das letzte Jahr war durch starke Einbrüche bei Umsatz und Produktion, durch sinkende Produktivität und hohe Rohstoffpreise gekennzeichnet. Dennoch haben die Unternehmen in der größten Krise der Nachkriegszeit bereits im Frühjahr 2020 die Löhne um 2,7 Prozent erhöht. Die Arbeitnehmer haben zusätzlich von der sehr niedrigen Inflation von 0,5 Prozent profitiert – alles in allem hatten sie so ein echtes Plus im Geldbeutel. Daher gibt es keine plausible Begründung, die eine hohe Lohnforderung rechtfertigt", sagt Jürgen Peschel vom HPV.

Peschel wies darauf hin, dass die angedachte Entgelterhöhung bei allen widrigen Umständen in der Branche als Anerkennung und Wertschätzung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Branche zu verstehen ist, die in schwierigen Zeiten zu den Unternehmen gestanden haben.

Der HPV müsse sein Angebot deutlich nachbessern, forderte dagegen der ver.di-Verhandlungsführer. Die Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitende Industrie seien nach eigenen Angaben besser als andere Branchen durch die Pandemie gekommen.

Als nächster Verhandlungstermin ist der 10. Februar in Berlin vorgesehen. Die Gewerkschaft ver.di hat das aktuell laufende Lohnabkommen zum 31. Januar 2021 gekündigt. (kü)

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