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03.06.2014  Wirtschaft
Kunst in der Kantine - Teresa Wiechova

Die Zeit im Bild - Bei Teresa Wiechova führen unterschiedliche Techniken zum Werk.


Nürnberg.

Selten waren in einer Ausstellung in der Kantine der Baumüller Gruppe so unterschiedliche Arten von Bildern und Techniken vertreten: Linolschnitte, Acrylmalerei, teilweise auf Folie, Collagen, Zeichnungen, digital fine printing art, Leinwand und Offsetdruck wendet Teresa Wiechova an. Ihre Werke sind eine Mischung aus Malerei, Bastelei und Druck. Ihre Verbindung zu Baumüller sieht sie besonders in der Beschäftigung mit Druckerzeugnissen und der Druckmaschine, für deren Antrieb Baumüller Produkte sorgen.

Die gebürtige Pragerin war schon als Kind  auf der mittleren Kunstschule in Tschechien vom Prozess des Druckens und der Druckmaschine fasziniert. Besonders begeistert war sie von den unterschiedlichen und überraschenden Resultaten, die im Druck entstehen können: „Man weiß nie wie das Ergebnis wird!“ Das Experiment mit den verschiedensten Druckgrafiken lässt eine große Freiheit im Umgang mit der Kunst zu. Wenn eine Arbeit nicht gefällt wird sie entweder wiederholt oder einfach weiter verarbeitet. Dabei geht die Künstlerin mit ihrem Material teilweise sehr brutal um: Es wird auseinander geschnitten, mit Folie überklebt, übermalt und zuletzt auch wieder zusammen genäht. Die neue Struktur erweitert den Charakter des Werks. Doch wozu der grobe Umgang mit den Werken? - „Die Collage, also die Bearbeitung der alten Blätter, lassen Schichten entstehen,“ antwortet die Künstlerin. Die neuen Schichten, die sich bilden, werden zu Bildebenen und diese wiederum zu Zeitebenen. Auf diese Weise hält Teresa Wiechova Erinnerungen und Zeiten fest. Aus Altem wird Neues, und Zeit wird in den Schichten fühlbar und sichtbar. Wer genau hinsieht entdeckt, dass die Werke aus Teilen bestehen, die übereinander liegen.

Nicht nur Tiefsinniges

Im Werk „Alle gleich“ turnen Figuren über einen roten grafisch durchformten Hintergrund. Auch im „Entscheidenden Augenblick“ kullern Köperteile wie Glieder einer Puppe über einen Holzschnitt und genähte Linien. Die „Schwebenden Jungs“ im Eingangsbereich der Kantine hingegen pfeifen auf tiefe Struktur und zeitliche Einordnung. Auf rosa Hintergrund scheinen sie sich beim Trampolinspringen in der Luft zu befinden. Hier wollte die Grafikerin etwas „leichtes, unauffälliges vielleicht auch oberflächliches, und einen Kontrast zu den anderen Werken schaffen.“ Die „Schwebenden Jungs“ haben keinen tieferen Sinn. Sie sind Kunst um der Kunst willen und daher auch ein Stück weit Konsumkritik. Diese wiederum hat  Andy Warhol, der bekannteste amerikanische Pop-Art-Künstler, zum Thema seiner Kunst gemacht. Er, wie auch die Werke der Renaissancekünstler Botticelli, Fra Angelico und Da Vinci, beeinflusst die Werke der Wahlnürnbergerin. Das Zeichnen verwendet Teresa Wiechova für ihre Portraits, die unterschiedliche Stimmungen abbilden.

Kunst im industriellen Umfeld
Das Projekt „Kunst in der Kantine“ bietet seit Jahren Künstlern aus der Region Nürnberg die Möglichkeit, ihre Werke in den Räumen von Baumüller auszustellen. „Kunst im industriellen Umfeld“ – dieses Motto scheint bei Initiatoren, Künstlern und Besuchern der Ausstellung gut anzukommen. 43 Ausstellungen konnten Mitarbeiter und externe Kunstinteressierte inzwischen schon in der Kantine besuchen.

Teresa Wiechova stellt ihre Werke noch bis zum 3. Dezember 2010 in der Kantine der Baumüller Holding, Ostendstr. 80-90, aus. Ein Besuch der Ausstellung ist nach telefonischer Voranmeldung unter 0911/5432-549 möglich.

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