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News / Warum Vince Bang seine achte Druckerei kauft
Vince Bang (Bild: Gabriele Eisenbarth)
17.09.2020  Menschen
Warum Vince Bang seine achte Druckerei kauft
Das Schaffhausener Finanzdienstleistungs-Unternehmen Hermes Capital Group erweitert sein Portfolio in eine ungewöhnliche Richtung: Es kauft Druckereien. Wie Mitinhaber Vince Bang die Druckbranche zukunftsfähig machen möchte.
Herr Bang, Sie haben innerhalb der vergangenen zwei Jahre insgesamt sieben Druckereien gekauft, den Kauf einer achten haben sie vor kurzem angekündigt – was sind die Gründe dafür? 
Vince Bang: Das ist eigentlich ein purer Zufall. Ich wollte Firmen aufkaufen und es war mir wichtig, dass es Schweizer Betriebe sind. Zur Druckbranche habe ich keine besondere Beziehung, außer dass ich auch noch eine Verpackungsfirma besitze. Auf die erste Druckerei – UD Druck Schaffhausen – wurde ich durch ein Inserat in der Zeitung aufmerksam.

Welche Druckereien gehören inzwischen zur Gruppe?
Das ist die Unionsdruckerei in Schaffhausen, Martydruck und Sprecherdruck in Volketswil, Typodruck in Aadorf sowie Mattenbach, gdz und DE Druck in Winterthur.

Waren die vorherigen Besitzer dieser Druckdienstleister alle auf der Suche nach einem Käufer? Die Betriebe, die Sie gerade genannt haben, befinden sich nur wenige Kilometer voneinander entfernt.
Nicht alle. Es gab ein oder zwei, bei denen das Geschäft gut lief. Aber die anderen wollten entweder altershalber aufhören und waren auf der Suche nach jemandem, der ihnen ein akzeptables Angebot unterbreitet. Oder sie steckten in finanziellen Schwierigkeiten und mussten ohnehin nach einer Lösung suchen.

Es scheint vielerorts, als habe die Druckbranche ihre besten Jahre hinter sich. Mit welchem Konzept möchten Sie dagegenhalten?
Das größte Problem sind die Überkapazitäten. Es wird weiterhin gedruckt werden, aber es wird von der Menge her deutlich weniger sein. In den vergangenen Jahren wurde das Druckvolumen in der Schweiz jährlich um bis zu 5 Prozent geringer. Jede Druckerei hat Maschinen, die müssen bezahlt werden und deshalb drucken. Wenn wir in den nächsten drei bis fünf Jahren die Branche konsolidieren, dann gibt es weniger Druckereien und weniger Maschinen. Angebot und Nachfrage stehen damit in einem besseren Verhältnis, und wir haben wieder eine Chance, Geld zu verdienen.

Welche Pläne Vince Bang in den nächsten drei Jahren hat und wie er die Druckereien auf eine gemeinsame Unternehmenskultur einschwören will lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von Druck & Medien. Sie kann hier als E-Paper oder Heft bestellt werden. 

Außerdem in dieser Ausgabe:
Dossier Lean Management: Wie Druckereien effizienter arbeiten
Digitalisierung und Automatisierung: Wie profitieren Druckdienstleister davon?
Case Siepmann: Warum die Druckerei auf den "Blauen Engel" setzt.  
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