Standort Amstetten feiert Jubiläum
Seit einem Vierteljahrhundert betreibt Heidelberger Druckmaschinen in Amstetten eine Gießerei. Seit der Werksgründung wurden 450 Millionen Euro in den Standort investiert.
Die Gießerei und mechanische Großteilefertigung der Heidelberger Druckmaschinen AG am Standort Amstetten feiert Jubiläum. Am 19. August 1985 nahm das neue Werk auf der schwäbischen Alb nach 35 Monaten Bauzeit seinen Betrieb auf. Hier entstehen die Seitenwände, Zylinder und Grundgestelle für die Druckmaschinen von Heidelberg.
Der Standort Amstetten ist Teil des Produktionsverbunds von Heidelberg, der neben Amstetten die Standorte Brandenburg (Kleineteilfertigung) und Wiesloch-Walldorf (Fertigung und Montage) umfasst. In 25 Jahren betrug die gesamte Gussproduktion des Werkes knapp eine Million Tonnen. Über eine Million Zylinder wurden seither produziert. Das gesamte Investitionsvolumen am Standort beträgt mehr als 450 Millionen Euro. In Amstetten beschäftigt Heidelberg 1.100 Mitarbeiter, darunter 86 Auszubildende.
Vier Millionen Euro für eine neue Handformerei
Jüngstes Investitionsprojekt mit einem Volumen von rund vier Millionen Euro ist eine neue Handformerei für die Herstellung von Gussteilen bis zu sechs Tonnen Fertigteilgewicht. Hier entstehen beispielsweise die Druckzylinder für das Großformat von Heidelberg mit einer Bogenbreite bis zu 162 Zentimetern. Die Inbetriebnahme des neuen Bereichs ist noch für dieses Jahr geplant. Zunehmend werden auch externen Kunden Produkte und Fertigungsdienstleistungen angeboten. Vorwiegend Unternehmen aus Branchen des Maschinenbaus, wie Werkzeugmaschinen, dem Baumaschinensektor, oder der Medizintechnik, greifen darauf zurück.
Der überwiegende Teil der in Amstetten gefertigten Teile wird zwischen den Standorten Amstetten und Wiesloch-Walldorf, wo die meisten Heidelberg Bogenoffsetmaschinen montiert werden, per Bahn transportiert. Täglich verlassen im Schnitt vier Waggons mit 200 Tonnen Material den Standort und stehen rund dreieinhalb Stunden später in Wiesloch zum Abladen bereit. Ein kleinerer Teil des Produktionsvolumens versorgt den 2007 eröffneten Standort Quingpu bei Shanghai, wo Heidelberg Druckmaschinen bis zum Format 70 x 100 Zentimeter für den lokalen Markt produziert.
Die Geschichte des Standortes begann 1850 mit der Maschinenfabrik Geislingen (MAG): Diese stellte zunächst Müllereimaschinen, Wasserräder und Wasserturbinen her. 1914 nahm die MAG die Gussteileproduktion für die Schnellpressenfabrik Heidelberg (1967 umfirmiert zur Heidelberger Druckmaschinen AG) auf. Heidelberg übernahm 1929 die MAG. Aufgrund fehlender Erweiterungsmöglichkeiten und wachsender Nachfrage nach Mehrfarben-Druckmaschinen entschied sich das Unternehmen 1977 für den Neubau des Standort Amstetten mit einer neuen Gießerei und Großteilefertigung. Die offizielle Inbetriebnahme erfolgte am 19. August 1985. (kü)