Onlineprinters hat die neue Digitaldruckmaschine 100K im Betatest geprüft und mit Hersteller HP weiterentwickelt. Warum die Onlinedruckerei das Drucksystem anschließend gekauft hat und welchen Branchentrend sie dadurch noch besser bedienen kann.
In Zeiten der Corona-Pandemie müssen Druckereien umdenken. Effiziente Abläufe sind gefragt, kurze Rüstzeiten, aber auch neue Geschäftsmodelle. Die Druckerei Onlineprinters in Neustadt an der Aisch hat das Portfolio um Gesichtsmasken, also Mund-Nase-Schutz, erweitert. Die Kunden können diese Masken individuell bedrucken lassen und sie im Onlineshop ordern. Bedruckt werden sie im Digitaldruck, der bei Onlineprinters stetig an Bedeutung gewinnt.
Machten die Aufträge, die im Digitaldruck produziert werden, vor fünf Jahren noch eine einstellige Prozentzahl aus, so wird heute rund ein Drittel der bei Onlineprinters hergestellten Drucksachen digital gedruckt. Produktionsleiter Jürgen Winkler, der seit fünf Jahren bei Onlineprinters ist, rechnet mit weiter steigenden Zahlen: "In ein bis zwei Jahren drucken wir vermutlich rund die Hälfte aller Aufträge im Digitaldruck."
Damit die Qualität im Digitaldruck passt, muss die Technik stimmen. Laufend erweitert und modernisiert die Druckerei deshalb den gesamten Maschinenpark. Seit vielen Jahren setzt sie bei der Digitaldrucktechnik auf HP als Partner. Der Gründer von Onlineprinters, Walter Meyer, erkannte schon im Jahr 2008 die Bedeutung der digitalen Druckverfahren und investierte in die ersten Maschinen. Seither sind immer wieder neue Drucksysteme dazugekommen, die ältere Modelle abgelöst haben und die Technik somit auf den neuesten Stand gebracht haben.
Zurzeit produziert Onlineprinters mit insgesamt neun Digitaldrucksystemen von HP. Jüngster Zugang im Drucksaal ist die 100K, die die Onlinedruckerei als Beta-Tester nutzen konnte. Das Angebot zum Betatest nutzte Onlineprinters gerne: "Wir haben gespürt, dass da etwas passiert", erklärt Winkler. "Die Digitaldruckmaschine bietet viele Möglichkeiten, zum Beispiel bei der Grammatur der Papiere, die verarbeitet werden können."
Viele Möglichkeiten hatte auch Onlineprinters, um die 100K gründlich zu testen. Aufgrund der vielfältigen Aufträge setzte die Onlinedruckerei beim Betatest verschiedene Schwerpunkte. In einer Woche wurde beispielsweise die Druckqualität unter die Lupe genommen, in einer weiteren Geschwindigkeit und Papierlauf, anschließend lag der Fokus auf der Inline-Messung und auf schwierigeren Materialien.
Insgesamt ein Jahr dauerte der Betatest, für den Onlineprinters eigens die Produktionshalle umgebaut hatte. Am Ende der zwölf Monate stand für die Onlinedruckerei fest, dass die Digitaldruckmaschine übernommen werden soll. "Seit dem Jahreswechsel produziert die Druckmaschine voll", sagt Winkler, "aufgrund der Corona-Pandemie ist sie derzeit zwar nicht ganz ausgelastet, aber wir sind sehr zufrieden. Es passt alles." Er ist zuversichtlich, die Maschine bald weiter hochfahren zu können.
Wie Onlineprinters neue Kunden akquiriert und wie wichtig die Nachhaltigkeit ist, lesen Sie im Case der aktuellen Ausgabe von Druck & Medien. Sie kann hier als Heft oder zum Download bestellt werden.
Außerdem in der Ausgabe Nr. 3/2020:- Corona und die Folgen: Druckereichefs über die Herausforderungen der Pandemie und wie sie ihnen strategisch begegnen.
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