90 Millionen Euro hat Herma in ein neues Werk investiert. Warum es aufgrund der Corona-Pandemie schon jetzt teilweise in Betrieb genommen wird.
Obwohl noch nicht komplett in Betrieb genommen, setzt Herma aufgrund der Corona-Pandemie zumindest teilweise bereits das neue Beschichtungswerk für Etiketten-Haftmaterial ein. Die 90-Millionen-Euro-Investition in Filderstadt erlaubt es dem Selbstklebespezialisten zum jetzigen Zeitpunkt, unterschiedliche Produktionsteams räumlich besser voneinander zu trennen.
"Wir haben Schlüsselkomponenten im neuen Werk Schritt für Schritt anlaufen lassen", erläutern die beiden Herma-Geschäftsführer Sven Schneller und Thomas Baumgärtner, letzterer verantwortlich für den Bereich Haftmaterial. "So konnten wir schon sehr frühzeitig zu Beginn der Corona-Pandemie Produktionsaufträge auf die Werke verteilen und damit unsere Mitarbeiter noch besser schützen. Außerdem betreiben wir auf diese Weise im Grunde jetzt schon zwei komplette, eigenständige Werke. Das heißt: Wir haben redundante Systeme und bleiben damit lieferfähig, selbst wenn die Produktion in einem der beiden Werke ruhen müsste."
Das neue Werk ist darüber hinaus in der Lage, Produktionsspitzen abzufedern. Sie resultieren derzeit oftmals aus einer erhöhten Nachfrage nach Haftmaterial für Versandetiketten beziehungsweise für Kennzeichnungsetiketten von Arznei- und Desinfektionsmitteln sowie anderen medizinischen Produkten.
Die beiden Geschäftsführer gehen davon aus, das neue Werk im Sommer in Gänze in Betrieb zu nehmen. Mit dem sogenannten Werk 2 steigert Herma seine jährliche Haftmaterial-Kapazität um 50 Prozent auf 1,2 Milliarden Quadratmeter. Als Fläche entspricht das ungefähr der Ausdehnung von New York City.
Die bis zu zwei Meter breiten und mitunter fast fünf Tonnen schweren Rollen aus Papier, Folie oder fertig beschichtetem Haftmaterial fahren autonom durch das neue Werk. Möglich macht das ein fahrerloses Transportsystem mit zehn Fahrzeugen. Sven Schneller schließt: "Wir können mit dem Werk 2 das weitere Wachstum in den nächsten acht, neun Jahren zuverlässig absichern. Und für weitere Ausbaustufen bietet das neue Areal noch vielfältige Möglichkeiten." (kü)
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