In der Serie drupa Essentials of Print schreibt der Inkjet-Spezialist Régis Thienard über die Inkjet-Technologie. Hat sie das Potential, die nächste drupa 2020 zu prägen?
Eine zentrale Aussage zur drupa 2016 lautete, dass die Inkjettechnologie bei vielen Anwendungen nun
reif für den "großen Auftritt" sei – und gut dafür aufgestellt, konventionelle Druckverfahren zu
verdrängen. Das drupa-Motto lautete 2016 "Touch the Future". Im Jahr 2020 sollten
wir die Zukunft nicht mehr nur berühren, sondern unter dem Motto "Embrace the Future" konkret in die Zukunft eintauchen und sie umarmen.
Wir können annehmen, dass die Messe unter dem Eindruck von Non-Impact-Druckverahren stehen wird. Für mich persönlich ist die drupa 2020 eine weitere Inkjet-drupa. Der Erfolg des Inkjetdrucks ist
untrennbar verbunden mit der spezifischen Technologie, die sich durch einige Schlüsselelemente
auszeichnet.
Derzeit werden ineffiziente Ausfallzeiten bei Druckmaschinen dank Digitaldruck weitestgehend eliminiert; es gibt dabei fast keine Zwischenschritte mehr. Die Produktivität bei den Druckdienstleistern steigt und die Lieferzeiten werden kürzer. So tragen die Anbieter zur Bestandsreduzierung bei ihren Kunden bei. Die Zukunft der Druckbranche gehört dem Digitaldruck und Inkjetdruck. Xerographie und Offsetdruck können es bei sehr großen Druckbreiten sowie beim Bedrucken von Objekten und Stoffen nicht mit dem Inkjetdruck aufnehmen. Inkjettechnologie ermöglicht zudem Drucken ohne Kontakt – damit entfällt das Risiko von Bildverzerrungen und Substratbeschädigungen.
Alle Anbieter verdoppeln ihren Einsatz rund um die winzigen Tintentropfen, sei es in Bezug auf den Ausstoßabstand zum Papier, die Reibungsempfindlichkeit von Druckköpfen oder deren Austauschbarkeit, die Geschwindigkeit des Tintenausstoßes in Kombination mit der Präzision der Tröpfchenform, die Größe und Qualität der Pigmente, die Begrenzung des Eindringens von Tinte in das Substrat, die verbesserte Trocknung von ungestrichenem Papier oder viele andere Einzelaspekte.
Viele Druckkopflieferanten wie Memjet, Kyocera, Fuji, Xaar und Konica Minolta, um nur einige zu nennen, bieten eine höhere Auflösung, eine höhere Druckgeschwindigkeit und niedrigere Kosten. Damit eröffnen sich neue Horizonte, denn bisher ermöglichten Druckköpfe nur eine mäßige Auflösung und Geschwindigkeit; die Anwendungsnutzung war beschränkt. Aktuell entwickeln viele Anbieter aber beeindruckende neue Druckköpfe mit hohem Durchsatz und hoher Druckauflösung.
Vor diesem Hintergrund sind zahlreiche Hersteller von Inkjetdruckmaschinen auf unterschiedlichsten Märkten aktiv, von Etikettendruck über Großformat- und Textildruck bis hin zu Verpackungs- und Industriedruck. Das Wachstum in diesen Bereichen ist stark. Ich bin überzeugt, dass wir aktuell am Wendepunkt stehen und der Inkjetdruck auf der drupa 2020 zur absolut dominanten Technologie wird.
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