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03.06.2014  Wirtschaft
Öko? Logisch – aus Überzeugung


Eine ökologisch vorbildliche Produktion ist für die Friedr. Schmücker GmbH selbstverständlich. Der Umweltschutz ist in der Unternehmensphilosophie fest verankert, und das bereits lange bevor sich der Nachhaltigkeitsgedanke in der Branche verbreitete. Dabei will das Unternehmen durch eigene Initiative seine Geschäftspartner zu ökologisch verantwortlichem Denken und Handeln gewinnen. Ein Grundsatz, der auch bei der jüngsten Investition in den neuen Plattenbelichter Agfa :Avalon N8-52 XT mit der entwicklungsfreien :Amigo Druckplattentechnologie Berücksichtigung fand.

„Wir wollen andere Wege gehen als unser Wettbewerb und andere Werte verkörpern als nur Technik und Umsatz,“ erklärt Helmut Feldmann. Dem gelernten Bankkaufmann, der vor rund 13 Jahren als Druckerei-Quereinsteiger bei der Friedr. Schmücker GmbH die Geschäftsführung übernahm, war von Anfang an klar, dass er für den Traditionsbetrieb ein Alleinstellungsmerkmal erarbeiten musste. „Wir haben bereits im Jahr 2000 unser erstes Umweltzertifikat erhalten und unsere Strategie in diese Richtung seitdem konsequent verfolgt“, blickt Helmut Feldmann zurück und er führt fort: „Ziel ist es, uns von der Masse abzuheben, denn nur so können wir der gefährlichen Preisspirale am Markt entgegenwirken.“

Und abheben will sich Feldmann durch eine positive Imagebildung, ein hohes Qualitätsbewusstsein und durchgängig konsequent umweltgerechtes Handeln. Der Bankfachmann betont, dass er kein Druckfachmann ist, denn dadurch fällt ihm nach eigenen Angaben das „über den Tellerrand schauen“ oft leichter. Er muss schmunzeln, wenn er an die Anfänge seiner Strategie-Planungen für das Unternehmen denkt. „Es war nicht immer einfach, unserer Belegschaft, diese „weichen Themen“ zu vermitteln, denn jahrelang stand überwiegend die Technik im Vordergrund. Doch spätestens seit der ersten QM- und UM-Zertifizierung sind alle im Boot und verkörpern den Umweltgedanken in allen Bereichen des Unternehmens.“

Bei EMAS einer der Ersten
Basis der durchgängigen Umweltphilosophie bei Schmücker bildet das EMAS-Zertifikat. EMAS ist die Kurzbezeichnung für „Eco Management und Audit Scheme“, auch bekannt als „Öko-Audit“. Unternehmen, die an EMAS teilnehmen, verpflichten sich eine Umwelterklärung zu veröffentlichen, die einer staatlichen Überwachung unterliegt und jährlich aktualisiert werden muss. Als eines der ersten Offset-Druckhäuser bundesweit führte die Friedr. Schmücker GmbH im Jahre 2000 dieses anerkannte integrierte Qualitäts- und Umweltmanagementsystem ein. Heute gilt die EMAS II Zertifizierung für die gesamte Unternehmensgruppe Schmücker, zu der seit 2004 auch die damals übernommenen Bremer Druckereien Sturm Druck und ASCO Druck (heute: ASCO STURM dRUCK) gehören. Auch die Zertifizierungen nach FSC, PEFC und die Teilnahme an der Klimainitiative „Print CO2 geprüft“ gelten für die gesamte Gruppe. „Unsere Umweltleistungen werden regelmäßig von neutralen Gutachtern (TÜV NORD CERT, SGS und dem Verband Druck und Medien) kontrolliert und geprüft“, erläutert Reiner Hömer, Leiter der Kundenbetreuung bei Friedr. Schmücker. Ein Qualitätsmanagementsystem nach DIN EN ISO 9001:2008 und eine Zertifizierung nach dem Prozess-Standard Offsetdruck vervollständigen selbstverständlich die Zertifikatspalette der Unternehmensgruppe.

In einem Jahrzehnt als EMAS-validiertes Druckhaus, hat Schmücker bereits die dritte „große“ Umwelterklärung veröffentlicht, viele Umweltziele realisiert und ist ständig bemüht, die Umweltleistungen, wie Ressourcenverbrauch, Abfalllösungen, energetische Maßnahmen noch effektiver zu gestalten und laufend zu verbessern. Als Lohn für diesen außergewöhnlichen Einsatz wurde das Druckhaus Schmücker mit Platz 5 im bundesweiten Online-Ökoranking (Stand 08/09) ausgezeichnet.

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Reiner Hömer, der übrigens zum Jahresende als Nachfolger von Helmut Feldmann die Geschäftsführung übernehmen wird, ist bereits seit 20 Jahren bei Schmücker beschäftigt und kennt die Anforderungen seiner Kunden gut. „Wir vermarkten unser Engagement im Bereich Umwelt aktiv, das kommt bei unseren Kunden sehr gut an“, berichtet Reiner Hömer. Jedoch gelte es trotz aller Image-Strategie möglichst wettbewerbsfähig zu sein. Schmücker hat sich auf die Fertigung von hochwertigen Printprodukten wie Magazine, Imagebroschüren , Kalender und Werbematerial spezialisiert. Reiner Hömer weiß: „Die Kunden erwarten sowieso, dass professionell gedruckt wird – auch unter hohen Umweltansprüchen.“ Insbesondere die Kunden aus der Automobil-Branche haben seiner Erfahrung nach in Punkto umweltgerechte Fertigung der Printprodukte ihre konkreten Vorgaben. Es gilt also eine technisch machbare und wirtschaftlich vertretbare Politik am Markt zu verfolgen, die gleichzeitig den Umweltgedanken der Unternehmensgruppe verkörpert. Demnach berücksichtigt man bei Schmücker im Einkauf von Rohmaterial und bei Investitionen in neue Technologie stets auch Umweltaspekte, da man Ökonomie und Ökologie grundsätzlich nicht als Widerspruch versteht. Zum Vorteil der Kunden pflegt das Druckhaus Schmücker Partnerschaften zu leistungsstarken Lieferanten mit einem gleichen Verständnis für den hohen Anspruch an Qualität und Umweltschutz. „So bleibt die Kette geschlossen“, erklärt Geschäftsführer Helmut Feldmann.

Ökologische Produktion mit Agfa
Mit Agfa Graphics hat Schmücker einen kompetenten Partner an seiner Seite, der auf die Wünsche in Bezug auf Wirtschafts- und Umweltfragen individuell eingeht. Vier Millionen Euro hat Schmücker in diesem Jahr in neue Produktionsmittel investiert. Neben einer 10-Farben-Speedmaster XL 105 Offsetdruckmaschine, und einem Nexpress Digitaldrucksystem, zählt auch eine neue CTP-Anlage und Vorstufen-Workflow von Agfa Graphics zu den Investitionen. Im Mai dieses Jahres wurde ein neuer Agfa :Avalon N8-52 XT-Plattenbelichter gegen ein altes silberhalogenidbasiertes System ausgetauscht. Das neue Avalon-Modell ergänzt nun den schon vorhandenen Agfa Plattenbelichter :Avalon LF. Beide Geräte werden mit dem Apogee PrePress 6.0 Workflow angesteuert und nutzen die entwicklungsfreie :Amigo Druckplattentechnologie. Die Druckplatte arbeitet mit der so genannten Thermo Fuse-Technologie. Der für Schmücker zuständige Key Account Manager von Agfa Graphics, Kurt Vorspohl, sagt dazu: „Seit der Einführung der chemiefreien :Azura Druckplatte in 2004 und der entwicklungsfreien :Amigo Druckplatte in 2006 nutzen inzwischen mehr als 2.500 Druckereien weltweit diese Technologie.“ Dipl.-Ing. Jörg Dreyer, Product Manager CTP & Consumables, Region Europe Central, ergänzt: „Die Druckplattenproduktion ist unkompliziert und deutlich stabiler und vor allem: ökologischer.“

Rund 60.000 Quadratmeter verbraucht man bei Schmücker im Jahr. Der neue Plattenbelichter erhöht die Druckplattenproduktivität bei Schmücker jetzt um rund 50 Prozent. Diese Steigerung war schon allein für die störungsfreie Produktion mit der neuen 10-Farben-Maschine erforderlich. Die zwei Agfa-Plattenbelichter liefern heute Druckplatten für alle sechs Druckmaschinen der Unternehmensgruppe Schmücker. Die 4- bis 10-Farben-Maschinen plus Lackwerke – allesamt von Heidelberg – laufen im Drei-Schicht-Betrieb. Daher ist eine entsprechend sorgfältige Arbeitsvorbereitung und ein hoher Plattenvorlauf beim Output erforderlich. Die Agfa-Belichter werden nur in zwei Schichten betrieben, was allerdings kein Problem ist, denn: „Die Handhabung der Geräte ist einfach und unsere Drucker sind an der CtP-Anlage geschult, um sich Nachts schnell eine neue Platte fertigen zu können , sollte das einmal notwendig sein“, freut sich Helmut Feldmann.

Jede Position mit der besten Besetzung
Genau diese Flexibilität ist es, die Helmut Feldmann seit seinem Einstieg von seinem Team erwartet. Bei seinem Antritt vor 13 Jahren habe er bewusst neue Schwerpunkte setzen wollen, blickt der Geschäftsführer heute zurück. Personalentwicklung und weiche Themen wie Qualitätssicherung, Umweltschutz und Imagebildung standen ganz oben auf der To-Do-Liste . Ein Konzept, welches voll aufgegangen ist, wie sich am jetzigen Erscheinungsbild der Unternehmensgruppe zeigt.

Heute verfügt das Team um Helmut Feldmann über Facharbeiter und Experten, die sich mit dem Unternehmen identifizieren und aktiv mitdenken. Dies spiegelt sich nicht zuletzt im Erfolg der Unternehmensgruppe wider. Im Geschäftsjahr 2009 erwirtschafteten 100 Mitarbeiter einen Unternehmensumsatz von 18 Millionen Euro. Rund 10 Prozent beträgt die Ausbildungsquote, die meisten Azubis werden übernommen oder kehren nach externen Fortbildungsmaßnahmen zurück ins Unternehmen. Erst im vergangenen Jahr wurde Schmücker mit dem Druck&Medien Award als „Ausbildungsbetrieb des Jahres 2009“ ausgezeichnet. Offen sein für Neues und über „den Tellerrand“ schauen – das ist die Devise von Helmut Feldmann, der auch nach seiner Stabsübergabe weiterhin Projektarbeit für Schmücker machen möchte. Der Digitaldruck mit der neuen Nexpress, der aktuell bei ASCOdRUCK in Bremen aufgebaut wird, ist beispielsweise eines dieser neuen Projekte für den Bänker, der so viel Wert darauf legt, dass er nicht aus der Branche kommt, und trotzdem so von ihr fasziniert ist. Mit den umfangreichen Qualitäts- und Umweltzertifizierungen wurden im Druckhaus Schmücker Entscheidungen getroffen, die langfristig ausgerichtet sind und weitere Schritte nach sich ziehen werden. Deshalb ist auch der heutige Stand nicht das letzte Kapitel in der Geschichte des Unternehmens. Sie wird weitergeschrieben.

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