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27.04.2017  Wirtschaft
Druckchemie nur noch mit Risikobewertung?
Die Umweltgruppe "Deutsche Umwelthilfe" (DUH) hat ein sofortiges Verbot der Anwendung von Druckchemikalien ohne Risikobewertung gefordert sowie gesetzliche Schutzregelungen und eine zeitnahe Information der Verbraucher.
Kontrollbehörden der Länder haben nach DUH-Angaben in den vergangenen Jahren mindestens zwölf unterschiedliche Druckchemikalien in verpackten Lebensmitteln gefunden. Für zehn der zwölf gefundenen Substanzen liege keine Risikobewertung vor, kritisiert die DUH. Daher seien zudem sogenannte Positivlisten mit zugelassenen Drucksubstanzen und die verbindliche Festlegung von Höchstkonzentrationen für den Übergang auf Lebensmittel festzulegen. Darüber hinaus fordert die DUH, Druckverfahren einzusetzen, bei denen es zu keinem Kontakt zwischen der Außen- und Innenseite der Verpackung kommt.

So sei der Unbedenklichkeitswert der krebserregenden Substanz 4-Methylbenzophenon um das bis zu 83-fache überschritten worden. Daher fordert die Umweltgruppe, die Kontrollen zu verschärfen und den Verkauf belasteter Lebensmittel zu stoppen.

Zudem müssten Behörden verpflichtet werden, von sich aus, unmittelbar nach Vorliegen von Belastungswerten und nicht erst auf Nachfrage die Untersuchungsergebnisse zu veröffentlichen. Die sächsische Landesuntersuchungsanstalt für Gesundheits- und Veterinärwesen verweigere der DUH die Mitteilung von Untersuchungsergebnissen aus der staatlichen Überwachung mit der Begründung, es handele sich um Betriebsgeheimnisse der Industrie. Dagegen habe die DUH nun rechtliche Schritte eingeleitet. (hds)
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