Please wait...
News / Übernahmen waren bei Mediadruckwerk gestern
Karl-Heinz, Nicole und Sven Patrick Kohlmeier (v.l.) stehen an der Spitze von Mediadruckwerk.
21.12.2018  Wirtschaft
Übernahmen waren bei Mediadruckwerk gestern
Karl-Heinz Kohlmeier, Geschäftsführer der Hamburger Mediadruckwerk Gruppe, hat sich von seinem früheren Expansionskonzept verabschiedet. Warum er jetzt lieber in neue Märkte investiert.
Karl-Heinz Kohlmeier ist Autodidakt. Der Geschäftsführer der Hamburger Mediawerk Gruppe kam vor rund 50 Jahren aus einer ganz anderen Branche in die Druckindustrie: Er startete seine berufliche Karriere im Ölgeschäft. In jungen Jahren machte sich der gelernte Mineralölkaufmann selbstständig, als sich für seinen damaligen Arbeitgeber, einen US-amerikanischen Konzern, die Belieferung kleinerer Kunden nicht mehr lohnte.

Er sagte sich jedoch: "Diese Kleinkundschaft – die vielleicht nur 500 oder 1.000 Liter Heizöl benötigt – ist durchaus lukrativ." Er kaufte das Öl im Hamburger Hafen ein und lieferte über Spediteure aus. Die Geschäfte liefen gut, bis die Ölpreise im freien Handel Ende der 70er-Jahre massiv zulegten. Deswegen suchte Kohlmeier nach einem neuen Geschäftsmodell – und fand es in der Druckbranche. Lange Jahre hat Kohlmeier seine Expansionsstrategie verfolgt, doch in den vergangenen Jahren hat er sein Konzept neu durchdacht. Statt auf Übernahmen setzt er jetzt auf neue Märkte, darunter vor allem den Digitaldruck.

Drucksachen hat Kohlmeier immer wieder gebraucht, auch als er freiberuflich im Auftrag von Heizölunternehmen Anschreibungen für das Zollbuch erledigte. Mit einem seiner Drucklieferanten
wagte er schließlich den Schritt in ein neues Berufsfeld: Gemeinsam eröffneten sie Anfang der 80er-Jahre einen Copyshop in der ersten Etage eines Hauses in der Nähe der Hamburger Universität. 500 bis 600 Quadratmeter der Büroräume fürs Ölgeschäft wurden fürs Kaufmännische eingerichtet. Im vorderen Bereich baute man zusätzlich 15 bis 20 Canon-Geräte auf "und einen Kaffeeautomaten zur kostenfreien Nutzung", wie Kohlmeier anfügt. Das Resultat: "Es gab kaum einen Tag, an dem wir weniger als 1.000 Mark Umsatz gemacht haben."

Der Grundstein war gelegt. In der Folge musste sich Kohlmeier intensiver in die Materie des Druckens einarbeiten. Mit einem Kran ließen er und sein Kompanion Lothar Ziemer eine GTO von Heidelberg in den Shop hineinhieven, ein Fotosatzsystem von Compugraphic wurde angeschafft. Nach dem Motto "Learning by Doing" machten die Autodidakten "die dollsten Dinger falsch", wie sich der heute 70-Jährige erinnert. "Aber wir waren wohl zu stolz und vielleicht auch zu knauserig, an einer Schulung teilzunehmen."

Immerhin: Eine Xerox-Maschine kam dazu, der Copyshop wurde zur Schnelldruckerei. Sein Händchen für lohnende Geschäfte ging dem Druck-Autodidakten unterdessen nicht verloren. Mitte der 80er-Jahre
eröffnete er schließlich einen zweiten Copyshop, den er gegen Ende des Jahrzehnts zusammen mit dem ersten wieder verkaufte, um eine Druckerei zu eröffnen, die erste Direct Imaging-Maschine aufzustellen und gleichzeitig Gartenlaternen, Teichanlagen und Briefkästen zu verkaufen.

Welche Maschinen Mediadruckwerk jüngst gekauft hat und warum der Digitaldruck dabei eine entscheidende Rolle spielt, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von Druck & Medien. Hier geht es zum Abo, hier zur Bestellung des Einzelhefts. Hier steht das E-Paper im iKiosk zum Download bereit. 

In dieser Ausgabe lesen Sie:  

Case 1: Warum Lensing Druck die neue Druckmaschine nicht mehr selbst besitzt und wie sich das Subskriptionsmodell rechnet.

Case 2: Warum Holzer Druck erstmals in eine Offsetmaschine von Heidelberg investiert hat.

Case 3: Warum sich die Mediadruckwerk Gruppe vom früheren Expansionskonzept verabschiedet hat und in neue Märkte investiert.

Case 4: Warum KIP in Neuenhaus den Digitaldruckbereich ausbaut.

Case 5: Wie Schmid Druck + Medien einen Web-to-Print-Shop öffnet.

"Die Drucker des Jahres"
Die Shortlist mit den Besten 2018.

Gemeinsam läuft´s besser
Wie Einkaufsgenossenschaften Druckern helfen, gute Konditionen zu bekommen.

Verkleinern oder Ausbauen?
Wie Krüger Druck+Verlag die Chance der zunehmenden Industrialisierung ergriffen hat.

Schöne, neue Arbeitswelten
Wie die Digitalisierung die Arbeitswelt revolutioniert und von der Druckbranche ein radikales Umdenken erfordert.

Die Akte Vernetzung
Digitalisierung: Wo Druckbetriebe noch Nachholbedarf haben.

An die Wand gespielt
Warum K&L Wall Art ausschließlich in digitale Technik investiert.

Aus der Praxis
UV-Technologie: Warum die Prüfung auf Scheuerfestigkeit wichtig ist.

Nicht ohne einen Querschneider
Warum die US-amerikanische Druckerei Ross4Marketing nur noch Druckmaschinen mit einem integrierten Rollenquerschneider kauft.

Drei entkorkte Champagner
Wie das Generationen-Haus von Rudolf Cuturi den Wandel in der Medienwelt strategisch meistert.

Aus den Druckereien
Wer steigt auf, wer steigt ab, wer feiert, wer trauert?

16 Seiten Dossier: Vernetzung
Wie Druckereien Print 4.0 umsetzen können 
  
Sie wollen immer auf dem Laufenden sein? Bestellen Sie jetzt den Newsletter von Druck & Medien!