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25.10.2018  Wirtschaft
Zertifikate: Mit Brief und Siegel
Sie glänzen auf Homepages und sind der Stolz von Imagebroschüren: Zertifikate für jeden Unternehmensbereich. Aber welche sind sinnvoll für Drucker?
Deutschland ist ein Land der Normfestschreibungen und Zertifizierungen. Seit mehr als 100 Jahren regelt das Deutsche Institut für Normierung, wie Maschinenteile auszusehen haben, wie hell eine Glühbirne leuchten darf oder wie groß ein DIN A 4 Blatt sein muss. 1947 wurde dann noch die Internationale Organisation für Normung, kurz ISO genannt, ins Leben gerufen; sie legt länderübergreifend Verfahrensstandards, zum Beispiel für Qualitätsmanagement (ISO 9001), fest.

Alle Normierungsverfahren sind so aufgebaut, dass es einerseits einen Anforderungskatalog gibt, der von Fachausschüssen erarbeitet wird, und andererseits Firmen, die die Zertifizierung durchführen. Beide Schritte sind sinnvoll, aber auch störanfällig. Kritiker werfen den Fachausschüssen vor, sie seien zu umständlich, zu wenig anwenderfreundlich und zu langsam. Die Zahl der Zertifizierungsunternehmen steigt beständig und erweist sich für die Betreiber als ein gutes Geschäft. In der grafischen Branche regt sich Unmut, weil jedes Jahr neue Labels dazukommen – besonders im Bereich Umwelt – und so mancher kleinere Drucker seine Zeit schon allein darauf verwenden könnte, sich um das nächste Zertifikat zu kümmern oder das alte überprüfen zu lassen. Mal ganz abgesehen von dem Geld, das all die Zertifizierungen kosten.

Dazu kommt noch der Kunde, der zwar bei seinen Ausschreibungen alle denkbaren Zertifikate fordert, für den Mehraufwand aber nicht bezahlen möchte. Dieses Spiel ist vor allem bei größeren Unternehmen sehr beliebt, nicht zuletzt weil die Öffentlichkeit gerade da genau hinschaut und man mit den Überprüfungssiegeln die Verantwortung für das eigene Handeln in Zweifelsfällen den Zertifikaten überlassen kann.

Dennoch gibt es gerade in der Druckindustrie sinnvolle Zertifikate und seriöse Zertifizierungsunternehmen, zum Beispiel die Fogra mit der PSO- und PSD-Zertifizierung. Vorteil der Standardisierung im Druckprozess: Alle Beteiligten vom Brandowner über die Agentur, den Fotografen, die Vorstufe und den Druck sprechen dieselbe Sprache. Die Farben etwa werden numerisch kommuniziert und nicht mit Worten, Missverständnisse sind dadurch ausge- schlossen. Alle Prozesse laufen kontrolliert ab und sind – das ist zentral – jederzeit intern und extern wiederholbar.

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