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28.04.2017  Wirtschaft
Rettung in Sicht
Für den saarländischen Druckdienstleister, der zum zweiten Mal binnen weniger Jahre zum Insolvenzfall wurde, zeichnet sich eine Lösung ab. Eine gute Nachricht für die rund 50 Mitarbeiter – ihre Stellen wären damit vorerst gesichert.
Das Blieskasteler Traditionsunternehmen (Handelsregistereintrag HRB 13916) hatte bereits am 28. Dezember 2009 beim Amtsgericht Saarbrücken einen Insolvenz-Antrag stellen müssen, nachdem die wirtschaftlichen Probleme des Druckdienstleisters immer bedrohlicher geworden war. Am 1. Februar folgte die Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Zum Insolvenzverwalter wurde der Saarbrücker Rechtsanwalt Günter Staab ernannt.

Ihm ist es nun offenbar gelungen, gemeinsam mit Druckerei-Geschäftsführer Peter Laarmann einen tragfähigen Rettungsplan zu entwickeln. Staab: "Der Plan sieht die Gründung einer Auffanggesellschaft vor. Über diese Gesellschaft wird der Betrieb übernommen. Käufer ist Herr Laarmann selbst."

Der Insolvenzverwalter geht davon aus, dass es bereits am 1. Oktober soweit ist. Eigentlich war die Übernahme durch die Auffanggesellschaft bereits zum 1. September vorgesehen, aber aufgrund verschiedener Verzögerungen verschob sich der Termin um einen Monat. Laut Staab ist dank der Auffang-Konstruktion damit zu rechnen , dass die aktuell 50 Mitarbeiter des Unternehmens ihre Arbeitsplätze behalten werden.

Die Bliesdruckerei wäre damit zum zweiten Mal gerettet worden, denn der Betrieb war schon einmal in einer ernsthaften Schieflage. Unter ihrem damaligen Namen Bliesdruckerei Peter Jung GmbH war sie aufgrund massiver wirtschaftlicher Probleme zum Insolvenzfall geworden und wurde 2003 von Peter Laarmann übernommen.

Laarmann selbst war damals bereits Inhaber der Firma Kubus Verpackungen, die er 1987 gegründet hatte. Nach der Übernahme der Bliesdruckerei entstand aus beiden Betrieben die Kubbli Unternehmensgruppe.

Die weitere Entwicklung der Druckerei verlief laut Inhaber zunächst vielversprechend. Im Lagebericht zum Geschäftsjahr 2007 ist zu lesen: "Die positive Geschäftsentwicklung der Vorjahre hat sich in unserem Unternehmen auch im Jahr 2007 fortgesetzt. Die in der Druckereibranche bundesweit erzielte durchschnittliche Umsatzausweitung von ca. 2,4 Prozent wurde mit 8,13 Prozent Umsatzsteigerung erheblich übertroffen. Die Gesellschaft konnte den Marktanteil im abgelaufenen Geschäftsjahr festigen und erweitern. (…) Ab Ende Oktober 2007 konnte mit der neuen Sechsfarbendruckmaschine KBA Rapida 105 fast mängelfrei gedruckt werden, was sich auf die Umsatzentwicklung positiv ausgewirkt hat."

Weiter heißt es in dem Lagebericht: "In den ersten 7 Monaten des Geschäftsjahres 2008 wurde ein Umsatz von 4.320.873,21 Euro erzielt. Geplant waren für diesen Zeitraum 4.135.163,00 Euro. Der Vorjahresumsatz in diesem Zeitraum betrug 3.359.304,55 Euro. Für das Gesamtjahr 2008 erwarten wir einen Umsatz von 7.670.000 Euro."

Probleme gab es allerdings damals schon mit der Rentabilität. Das Geschäftsjahr 2007 wurde mit einem Jahresfehlbetrag von 117.080,21 Euro abgeschlossen, nachdem man im Vorjahr noch ein positives Ergebnis von 66.921,85 Euro erwirtschaftet hatte. Die Verbindlichkeiten beliefen sich Ende 2007 auf 5,35 Millionen Euro - vermutlich eine Folge der hohen Investition, die 2006 getätigt worden war.

Clemens von Frentz
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