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24.04.2017  Wirtschaft
Gewinnsprung nach Millionen-Sparprogramm
Der Druck- und Medienkonzern Bertelsmann, der erst Anfang 2009 das größte Sparprogramm seit Firmengründung beschlossen hatte, meldet für das erste Halbjahr 2010 einen deutlichen Gewinnsprung, einen Rekordwert beim Operating Ebit und eine Umsatzrendite von über zehn Prozent.
Nach Angaben von Konzern-Chef Hartmut Ostrowski stieg das Operating Ebit der fortgeführten Aktivitäten von Januar bis Juni auf 755 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2009 waren es 497 Millionen Euro gewesen. Begründet wird der Gewinnsprung mit den wieder anziehenden Werbemärkten in Europa und den "nachhaltig angelegten Kostenmaßnahmen" des Vorjahres.

Das Konzernergebnis verbesserte sich um mehr als eine halbe Milliarde Euro auf einen Nettogewinn von 246 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2009: -333 Millionen Euro). Der Konzernumsatz, der um den inzwischen verkauften britischen TV-Sender Five bereinigt wurde, betrug im ersten Halbjahr 7,4 Milliarden Euro (erstes Halbjahr 2009: 7,1 Milliarden Euro); die Umsatzrendite stieg gar auf 10,3 Prozent (erstes Halbjahr 2009: 7,0 Prozent).

Werbemärkte ziehen an


„Es freut mich, dass sich die Geschäfte im Jahr unseres 175. Geburtstags hervorragend entwickeln", so Ostrowski. "Das operative Ergebnis hat Rekordniveau erreicht. Die Konjunktur und vor allem die Werbemärkte zeigen sich freundlicher."

Bertelsmann profitiere nun davon, dass man die "führenden Marktpositionen ausgebaut" und "gleichzeitig die Kostenstrukturen nachhaltig verbessert" habe. Ostrowski: "Das stimmt uns zuversichtlich für den weiteren Jahresverlauf. Deshalb erhöhen wir unsere Gewinnprognose. Wir sind für die Zukunft gut gerüstet und entwickeln unsere vielfältigen Geschäfte konsequent weiter. Dabei spielt der gesamte Bereich der Digitalisierung eine zunehmend wichtigere Rolle."

Schulden weiter reduziert

Im ersten Halbjahr wurde darüber hinaus eine weiterhin hohe Mittelfreisetzung aus dem laufenden Geschäft erzielt. Die Schulden wurden weiter reduziert. Die Nettofinanzschulden betrugen zum Stichtag 30. Juni 2010 2,78 Milliarden Euro (nach 2,79 Milliarden Euro zum 31. Dezember 2009). Der Leverage Factor lag mit 2,8 unter der Marke von 3,0. Bezogen auf die Nettofinanzschulden lag dieser Faktor bei 1,2.

"Bertelsmann ist finanziell solide aufgestellt. Bilanzielle Bereinigungen waren nach den im Vorjahr getroffenen Maßnahmen im ersten Halbjahr nicht erforderlich", so Finanzvorstand Thomas Rabe. "Für das Gesamtjahr heben wir unsere Prognose an. Statt einer stabilen Entwicklung beim Umsatz und Operating Ebit, wie zur Bilanzpressekonferenz im März prognostiziert, erwarten wir nun jeweils Werte über Vorjahresniveau und eine Umsatzrendite von etwa zehn Prozent."

Weltweit 100.151 Mitarbeiter

Zum Bertelsmann-Konzern gehören unter anderem die TV-Gruppe RTL, der Buchverlag Random House, der Hamburger Verlag Gruner+Jahr und die Arvato AG, die ihrerseits weltweit über  270 Tochterfirmen hat. Außerdem ist das Unternehmen mehrheitlich an der Prinovis Limited & Co. KG beteiligt, die Anfang 2005 aus den Tiefdruckaktivitäten von Gruner+Jahr (37,45 Prozent), Arvato (37,45 Prozent) und Axel Springer (25,1 Prozent) entstand.

Im vergangenen Jahr hatte Bertelsmann durch ein umfangreiches Sparprogramm seine Kosten um eine etwa Milliarde Euro gesenkt, unter anderem durch den Abbau von rund 4.000 Arbeitsplätzen. Zum 30. Juni 2010 beschäftigte das Unternehmen weltweit 100.151 Mitarbeiter. Ende Dezember 2009 waren es noch 102.704. (cvf)
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