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15.04.2017  Wirtschaft
Studie zu den Effekten von iPad & Co.
Nach einer Analyse der Agentur Jäschke Operational Media (JOM) werden im Jahr 2012 voraussichtlich 75 Millionen verkaufte Exemplare von gedruckten Tageszeitungen und Zeitschriften in Deutschland durch elektronische Versionen ersetzt.
Nach Einschätzung von JOM wird die Zahl der rein in elektronischer Form über Tablet-PCs gelesenen Tageszeitungen und Zeitschriften bis zum Jahr 2012 allein durch die Verbreitung des iPads auf knapp 75 Millionen Stück jährlich ansteigen. Elektronische Tageszeitungen werden dabei mit etwa 62 Millionen Exemplaren pro Jahr zunächst den überwiegenden Anteil ausmachen. Die zunehmende Verbreitung von Tablet-PCs, allen voran Apples iPad, wurde von Seiten der Verlage bereits als Rettung der Branche tituliert.

Werbewirtschaft könnte profitieren

Auch aus Sicht der Werbewirtschaft ist diese Entwicklung als Paradigmenwechsel zu bezeichnen. Sie dokumentiert den immer stärker werdenden Trend zur digitalen Kommunikation. Langfristig ist damit zu rechnen, dass bei entsprechenden Reichweiten immer höhere Werbeinvestitionen in digitale Verlagsprodukte fließen.

Grundlage der Untersuchung ist ein angenommener iPad-Bestand von rund zwei Millionen Geräten, deren Nutzer schwerpunktmäßig im Alterssegment 30-49 Jahre liegen. Weiter wird davon ausgegangen, dass rund 20 bis 30 Prozent der regelmäßigen Tageszeitungs- und Zeitschriftenleser, die ein iPad besitzen, auf eine rein elektronische Leseform umsteigen.

Weitreichende ökologische Folgen

Der zunehmende Verzicht auf gedruckte Exemplare führt alleine für Tageszeitungen und Zeitschriften jährlich zu einer Einsparung von rund 16.500 Tonnen Papier. Diese Menge entspricht in der Produktion in etwa einem Verbrauch von knapp 52 Millionen KWh Strom und 165 Millionen Litern Wasser.

Das Potenzial zur Ressourcenschonung durch die zunehmende Verbreitung elektronischer Kataloge und Prospekte dürfte noch bei weitem höher liegen. Jäschke Operational Media schätzt die möglichen Einsparungen hier jährlich auf rund 100.000 Tonnen.

Negative Effekte für die Papierindustrie

Knapp 45 Prozent der in Deutschland verbrauchten Papiermenge entfallen auf grafische Erzeugnisse. Sollten sich die Verbreitung von Tablet-PCs und die Nutzung elektronischer Print-Erzeugnisse weiter beschleunigen, könnte dieser Anteil und die dahinter stehende Menge Papier langfristig spürbar sinken. Die Folgen für Papier- und Druckindustrie könnten volkswirtschaftlichen Druck erzeugen, der über die Tablet-PC-Branche bislang nicht ausgeglichen würde. (cvf)
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