Mit dem alten Namen zurück
Mecklenburger Offsetdruck (MOD) ist wieder zurück. Ein Geschäftspartner eines Alteigentümers hat den Betrieb aus der Insolvenz erworben und umgebaut. Für MOD geht damit eine lange Irrfahrt zuende.
Vor zwei Jahren riss die Insolvenz des ODS-DVD-Werks in Dassow auch Carl Schönfeldt’s Offsetdruckerei (CSO) mit in den Abgrund, die sich mit dem Presswerk nicht nur einen der Geschäftsführer teilte – Andreas Osthoff –, sondern auch rund 80 Prozent ihres Umsatzes von dort bezog. 2,5 Millionen Euro Schulden hatte ODS zudem bei CSO, die nun nicht mehr einzutreiben waren.
Mecklenburger Offsetdruck
Da halfen dann auch kein massiver Stellenabbau und Kurzarbeit für die Verbliebenen mehr. Auch CSO musste kurze Zeit später Insolvenz anmelden. Dabei hatte CSO den Standort selber erst 2005 übernommen und umbenannt. Der alte Name lautete Mecklenburger Offsetdruck beziehungsweise MOD Offsetdruck GmbH.
Aufgebaut hatte die Druckerei Jens Zehl. Zunächst seit 1992 als Betriebsleiter, dann ab 1996 als geschäftsführender Inhaber. Zehl hatte auch den jungen Drucker Jan Goedeke aus Büchen beim Aufbau einer eigenen Druckerei im rund 100 Kilometer entfernten Parchim mit Rat und Tat unterstützt, die dieser MOD Parchim nannte.
Von Parchim nach Dassow
MOD Parchim lief gut, musste aber aufgrund des mit 400 Quadratmeter recht kleinen Betriebsgeländes und der begrenzten Kapazitäten immer wieder auf Aufträge verzichten. Daher war Goedekes Interesse gleich geweckt, als der Insolvenzverwalter für die exzellent ausgestattete Druckerei in Dassow, deren Betriebsgelände zudem zehnmal so groß wie das in Parchim war, einen Investor suchte. Langjährige Kunden wie der Otto-Versand ließen die Investition vertretbar erscheinen.
Zusammen mit Peter Steinmüller als Geschäftspartner wagte er die Großinvestition und übernahm zum 2. September 2009 die Dassower Druckerei. Seine alte Druckerei in Parchim transferierte Goedeke nach Dassow und auch viele Mitarbeiter kamen mit. Für das alte Betriebsgelände steht inzwischen ein Käufer in Aussicht. Und auch der Name kam mit: MOD Offsetdruck.
Aufwendiger war allerdings der Umbau des auf CD-Beileger spezialisierten Betriebes. Zwar war die Druck- und Weiterverarbeitungstechnik von Heidelberg beziehungsweise von Heidelberg vertriebenen Zulieferern auf dem aktuellen Stand der Technik, aber das Geschäftsfeld CD-Beileger war weit gehend tot. MOD schaffte daher noch eine Heidelberg CD-102-5 mit Dispersionslackwerk an, um auch im Format 70 x 100 drucken zu können.
Knapp ein Jahr nach dem Kauf berichtete Jan Goedeke im Gespräch mit Druck&Medien, dass sich die Investitionen bislang gelohnt haben und zeigte sich sehr zufrieden.