Offset- schlägt Digitaldruck
Bei Formula im dänischen Vivild wird für jeden Druckauftrag das am besten geeignete Druckverfahren eingesetzt. Dies kann zur Nutzung von Bogen- und Rollenoffset sowie Digitaldruck innerhalb eines Auftrages führen. Nicht immer gilt allerdings, dass der Digitaldruck bei Kleinauflagen am wirtschaftlichsten ist.
Formula nutzt Bogenoffset- und Rollenmaschinen sowie digitale Ein- und Mehrfarbenmaschinen. In Vivild stehen acht Rotationsmaschinen – von der Ein- bis zur Achtfarben, eine Zehnfarben-KBA Rapida 106 im Format 74 x 106 Zentimeter und eine jüngst installierte Rapida 105 mit fünf Farbwerken und Lackturm. Die Zehnfarben wurde 2008 als Ersatz für zwei Fünffarbenmaschinen, eine davon mit Lack, installiert. Ziel war es anfangs, 4 über 4 in einem Bogenlauf zu drucken und gleichzeitig auf beiden Seiten mit Drucklack zu veredeln.
So gut wie alle 4 über 4-Aufträge laufen heute über die Zehnfarben-Rapida, obwohl die Auflagenhöhen immer kleiner werden. "Gerade wegen der stark verbesserten Produktivität und der hohen Automatisierung der Maschine ist es heute möglich, auch ganz kleine Auflagen im Offset mit Gewinn zu produzieren", stellt Produktionsleiter Jeppe Mølvadgaard fest. „Man könnte meinen, es sei reine Zeitverschwendung, eine Auflage von 350 Exemplaren mit einer Maschine, die 15.000 bis 18.000 Bogen pro Stunde leistet, zu produzieren. Dabei rechnet es sich!"
Buchdruck in Kleinauflage
"Wir haben kürzlich ein Buch mit nur 350 Exemplaren auf unserer Rapida 106-Zehnfarben im Schön- und Widerdruck produziert. Die Maschine druckte mit 15.000 Bogen pro Stunde. Das Buch hatte 560 Seiten, was an der Maschine 37 automatische Plattenwechsel mit je acht Platten bedeutete. Die Druckzeit betrug 5,5 Stunden und wir hatten eine Kosteneinsparung von 44 Prozent im Vergleich zur Produktion im Digitaldruck", sagt der Werkleiter. Er gibt jedoch zu, dass es darum ging, diesen Auftrag schnellstmöglich zu produzieren. Unter normalen Bedingungen hätte man vielleicht 30 bis 45 Minuten mehr gebraucht. Aber auch das wäre wesentlich schneller gewesen als die Produktion im Digitaldruck.
Das Buch wurde von zwei Druckern produziert. Dies war erforderlich, damit die Platten für den automatischen Wechsel nach nur 360 Bögen immer rechtzeitig in den Schächten waren. Im Schnitt brauchte die Rapida mit Drive Tronic SPC 45 Sekunden, um einen kompletten Plattensatz zu wechseln. Einen weiteren Grund für die effektive Produktion einer solchen Auflage sieht Jeppe Mølvadgaard in der Inline-Farbregelung.
Bei Formula wird der Digitaldruck von der Rolle hauptsächlich für Aufträge mit variablen Daten und im Formulardruck eingesetzt. Oft werden Offset- und Digitaldruck kombiniert. So bestand ein Direct-Mail-Auftrag für den dänischen TV-Anbieter TDC aus einem Umschlag mit Einstecktasche, einer kreisförmigen Werbedrucksache und einem losen A4-Bogen. Der Losbogen wurde auf der Zehnfarben-Rapida gedruckt und danach im Digitaldruck personalisiert. Der Druck des Umschlages erfolgte auf der Rolle. Die Werbedrucksache mit variablen Daten entstand auf einer iGen4. Die Drucksachen wurden geleimt und ausgestanzt sowie anschließend in die Briefumschläge konfektioniert. (kü)