Positive Signale aus dem Markt
Heidelberg veröffentlicht die Geschäftszahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2010/11. Im Berichtsquartal stieg die Investitionsbereitschaft der Kunden, so dass der Konzern bei den Auftragseingängen den Aufwärtstrend der Vorquartale fortsetzen konnte. Das Betriebsergebnis bleibt jedoch negativ.
Der Auftragseingang lag im ersten Quartal 2010/11 mit 786 Millionen Euro um 43 Prozent über dem Vorjahreswert von 550 Millionen Euro und um 16 Prozent über dem Vorquartal mit 678 Millionen Euro. Dazu beigetragen haben laut Hersteller neben positiven Währungseffekten in Höhe von rund 45 Millionen Euro das hohe Bestellvolumen der im Mai 2010 stattgefundenen Fachmesse Ipex sowie die günstige Geschäftsentwicklung vor allem in China und Brasilien.
Durch den positiven Bestelleingang hat sich der Auftragsbestand des Heidelberg-Konzerns deutlich verbessert und lag zum Ende des ersten Quartals bei 810 Millionen Euro. Damit erreichte dieser Wert den höchsten Stand seit sechs Quartalen. In den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres konnte Heidelberg Umsätze in Höhe von 563 Millionen Euro erzielen; hiervon entfallen etwa 36 Millionen Euro auf Währungseffekte. Das entspricht währungsbereinigt einem Anstieg um drei Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 514 Millionen Euro.
Unter dem Strich bleibt ein Minus
Das betriebliche Ergebnis ohne Sondereinflüsse konnte im Vergleich zum Vorjahr auf minus 35 Millionen Euro von minus 63 Millionen Euro verbessert werden. Hier machten sich der leicht gestiegene Umsatz sowie die Einsparungen aus dem Kostensenkungsprogramm und der Effizienzsteigerung im Rahmen der Neuorganisation bemerkbar. Weil ein Teil der im Vorjahr gebildeten Rückstellung für die Effizienzsteigerung nach der Einigung zwischen Unternehmen und Belegschaftsvertretern aufgelöst werden konnte, ergab sich bei den Sondereinflüssen ein Ertrag von 15 Millionen Euro.
Dies führte per Saldo zu einem betrieblichen Ergebnis nach Sondereinflüssen von minus 20 Millionen Euro. Aufgrund der gestiegenen Finanzierungskosten lag das Finanzergebnis bei minus 35 Millionen Euro, verglichen mit minus 22 Millionen Euro im Vorjahr. Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich im ersten Quartal auf minus 56 Millionen Euro, im Vorjahr waren es minus 86 Millionen Euro. Das Ergebnis nach Steuern betrug im Berichtszeitraum minus 52 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es minus 69 Millionen Euro.
**break**Die Mitarbeiterzahl ging im ersten Quartal 2010/11 um weitere 278 Personen zurück: Zum 30. Juni 2010 waren damit weltweit 16.218 Mitarbeiter im Heidelberg-Konzern beschäftigt. Die Auftragseingänge konnten im ersten Quartal in allen Regionen gesteigert werden. In der Region Europe, Middle East & Africa verbesserten sich die Auftragseingänge gegenüber dem Vorjahresquartal um 39 Prozent auf 316 Millionen Euro, verglichen mit 227 Millionen Euroim Vorjahr. Durch den erfolgreichen Verlauf der Ipex konnten in Großbritannien die Bestelleingänge verdoppelt werden. Auch in Deutschland hat die Investitionsbereitschaft der Kunden wieder zugenommen. Besonders stark stiegen die Bestelleingänge in der Region Asia/Pacific, die im ersten Quartal mit 262 Millionen Euro den höchsten Wert seit fünf Jahren erreichte.
Für das laufende Geschäftsjahr 2010/11 rechnet Heidelberg mit einem moderaten Umsatzwachstum. Im laufenden Geschäftsjahr strebt das Unternehmen bei stabiler Konjunkturentwicklung nach wie vor ein ausgeglichenes operatives Ergebnis an. In der Geschäftsjahresplanung ist bei der Betrachtung der Konjunkturentwicklung auch ein entsprechender Produktmix in den jeweiligen Märkten berücksichtigt. Die gestiegenen Finanzierungskosten werden das Finanzergebnis aber weiter stark belasten. Daher sei im laufenden Geschäftsjahr erneut ein deutlicher Jahresfehlbetrag zu erwarten. (kü)