Chefs müssen sich mehr um die Digitalisierung kümmern
Die Digitalisierung verändert Geschäftsmodelle. Doch nur in vier von zehn Unternehmen stößt die Geschäftsleitung Digitalisierungsprojekte an. Das ist das Ergebnis einer Trendstudie.
Die große Mehrheit der deutschen Unternehmen geht die Digitalisierung strategisch an, nur eine Minderheit macht das Thema aber zur Chefsache. Zwar geben aktuell drei Viertel der Unternehmen an, dass sie eine Strategie zur Bewältigung des digitalen Wandels haben. Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Anteil damit allerdings nicht verändert.
Zugleich werden nur noch in 42 Prozent der Unternehmen Digitalisierungsprojekte und digitale Innovationen vom Vorstand oder der Geschäftsleitung angestoßen, vor einem Jahr war dies noch in 51 Prozent der Unternehmen der Fall.
Überwiegend kommen die Initiativen in 86 Prozent der Unternehmen aus der IT-Abteilung. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Bitkom Research im Auftrag von Tata Consultancy Services (TCS) unter 905 Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern in Deutschland.
"Die Digitalisierung verändert nicht nur Geschäftsprozesse, sie verändert vor allem auch die Geschäftsmodelle. Heute können Unternehmen ohne eigenes Warenlager zum Marktführer im Handel werden oder ohne eine einzige Immobilie oder ein einziges Fahrzeug zu besitzen, weltweit führend bei Übernachtungsangeboten oder im Beförderungsgewerbe werden", sagt Axel Pols, Geschäftsführer der Bitkom Research.
Kay Müller-Jones, Leiter Consulting und Services Integration bei TCS, betont: "Die Studienergebnisse spiegeln die rasante Digitalisierung in Deutschland wider. Unternehmen spüren die disruptiven Effekte deutlich stärker als vor einem Jahr. Wer jetzt noch zögert, riskiert ganz klar Marktanteile." Unternehmen sollten den Einsatz von Technologien ganzheitlich denken. Viele Technologien würden ihr volles Potenzial erst entfalten, wenn sie miteinander verknüpft werden. (kü)